Gesundheitsministerin: Kommission wird über Praxisgebühr sprechen

Die von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) eingesetzte Kommission zur Stabilisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird wohl auch über eine „Praxisgebühr“ sprechen, wie es sie von 2004 bis 2012 in Deutschland schon einmal gab. „Auch darüber wird wahrscheinlich gesprochen“, sagte Warken am Freitag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur in Berlin.

Generell habe die Kommission „keine Denkverbote“, außerdem wolle man mehr Steuerung. Eine Praxisgebühr mache allerdings nur dann Sinn, „wenn es dann auch zu einer Steuerung kommt und nicht nur zu einer Mehrbelastung“, sagte Warken. „Es muss auch einen Effekt auf das System haben und das soll die Kommission doch bitte mal in den Blick nehmen“.

Nach Ansicht der Ministerin stehen die gesetzlichen Krankenkassen unter enormem finanziellem Druck. Bereits ab dem Jahr 2027 erwartet sie ein Defizit im „zweistelligen Milliardenbereich“. Tiefgreifende Maßnahmen und Strukturreformen zur Stabilisierung des Systems seien deswegen überfällig.

Besetzt ist der neue Expertenrat paritätisch mit zehn Vertretern aus den Bereichen Ökonomie, Medizin, Sozialrecht, Ethik und Prävention. Die Kommission soll bis März 2026 erste Maßnahmenvorschläge zur Stabilisierung der Beitragssätze ab 2027 vorlegen und mögliche Maßnahmen auf der Einnahmen- und der Ausgabenseite der gesetzlichen Krankenversicherung vorschlagen. Darin sollen unter anderem maßgebliche Kostentreiber, sowie Ineffizienzen auf der Ausgabenseite und Probleme auf der Einnahmenseite identifiziert werden.

Ein zweiter Bericht soll bis Dezember 2026 vorgelegt werden und mögliche Strukturreformen für die GKV aufzeigen, mit denen das Ausgabenwachstum mittel- bis langfristig reduziert und den Herausforderungen auf der Einnahmenseite begegnet werden kann.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Vorstellung der Kommission zur Stabilisierung der GKV am 12.09.2025, via dts Nachrichtenagentur

Kommentare anzeigen

  • Die sollen aufhören, wieder eie Praxisgebühr einführen zu wollen Die Krankenkassen haben in den letzten 2 Jahren die Zusatzbeiträge massiv erhöht und wollen diese wahrscheinlich in 2026 weiter erhöhen Da sollte mal überlegt werden, wo es Einsparungsmöglichkeiten gibt. Tausende müssen erst zumHausarzt, wenn sie einen Facharzt aufsuchen wollen, um sich eine Überweisung zu holen Die Überweisung kostet Geld.
    Privatversicherte müssen auch nicht erst zum
    Hausarzt, sondern können sofort zum Facharzt ihrer Wahl. Oder diese Mehrfachuntersuchungen .Man geht zum Röntgenarzt und danach tags darauf in eine Klinik Da wird, obwohl die Röntgenaufnahmen aktuell sind, nochmals geröntgt und das gibt es tausendfach täglich.
    .

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