Werk wird geschlossen, Mitarbeiter gefeuert: Diese deutsche Kultmarke gibt auf

Nach 100 Jahren im Geschäft muss jetzt eine weitere deutsche Traditionsmarke mit Kultstatus aufgeben und ihr Werk schließen. Es handelt sich um das beliebte Unternehmen Löwensenf.

Das Löwensenf-Werk in Düsseldorf wird von der  „Develey Senf & Feinkost GmbH“, die seit 2001 Eigentümer der Traditionsmarke ist, dauerhaft dicht gemacht. Wie nun bekannt wurde, ist das Aus schon mit Ende des Jahres besiegelt. Eigentümer und Betriebsrat einigten sich auf einen Sozialplan geeinigt.

190.000 Euro-Abfindungen
Develey-Geschäftsführer Stefan Durach sagt: „Nach konstruktiven Gesprächen mit dem Betriebsrat haben wir eine Einigung erzielt und einen Interessenausgleich sowie Sozialplan abgeschlossen und damit eine sozialverträgliche Lösung für die Beschäftigten gefunden.“ Abfindungen bis zu 190.000 Euro werden ausgezahlt.

Produktion geht an andere Standorte
Die Produktion werde auf andere Standorte in Deutschland verlagert, Rezeptur und Qualität des Produktes sollen unverändert bleiben. Als Begründung wird eine fehlende Entwicklungsperspektive am nordrhein-westfälischen Standort angeführt. Die räumlichen und baulichen Begebenheiten sowie die immer höheren Anforderungen an eine moderne und nachhaltigere Produktion von Lebensmitteln hätten den Schritt unausweichlich gemacht, so Durach.

6000 Tonnen Senf jährlich hergestellt
In Düsseldorf wurden bis zuletzt fast 6000 Tonnen Senf pro Jahr hergestellt. Rund 50 Beschäftigte in der Produktion und in der Verwaltung sind betroffen. Zumindest der Senfladen in der Altstadt soll – als Erinnerung an das lange Löwensenf-Kapitel in Düsseldorf – erhalten bleiben. Denn gemäß der Jahrzehnte andauernden Tradition wurde die populäre Marke ganz in der Nähe des Düsseldorfer Flughafens produziert. Laut Angaben von Löwensenf wurde im eigenen Haus der erste Senf in ganz Deutschland nach dem Dijon-Verfahren hergestellt.

Nur natürliche Zutaten
Löwensenf wurde im Jahr 1903 von Otto und Frieda Frenzel gegründet. Deren Reinheitsgebot gilt bis heute: „Man nehme nur Zutaten der allerbesten Qualität, achte peinlich genau auf naturreine Zubereitung und verzichte auf alle naturfremden Zusätze“. Der ikonische Löwensenf Extra scharf enthält demnach nur vier natürliche Zutaten. 

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Martin Beier