Die Rückgabe von Dosen und Flaschen ist für die meisten von uns ein fester Bestandteil unseres Alltags. In Kürze steht jedoch eine große Änderung beim Pfandsystem an, die alle Verbraucher betreffen wird: Es geht um eine neue EU-Verordnung, die ab nächsten Monat in Kraft treten soll.
Flaschen, Dosen, Getränkeverpackungen und seit neuestem auch Behälter von Milchprodukten – sie alle müssen gesammelt, gereinigt und an den Pfandautomaten vor dem Geschäft abgegeben werden. Für viele Familien ist die Rückgabe des Pfands ein selbstverständlicher Teil des wöchentlichen Einkaufs. Für einige stellt der Pfandbon sogar eine wichtige Ersparnis beim Einkauf dar. Bald wird es noch mehr Artikel zu sammeln und zurückzugeben geben. Es tritt eine neue EU-Regelung in Kraft, die das Pfandsystem in Deutschland erheblich ausweiten könnte.
Neue EU-Regelung ändert Batterieentsorgung
Die Rede ist von einem Pfandsystem für Batterien: So viele Dinge, die wir täglich benutzen, enthalten schließlich Batterien – und es werden immer mehr! Es gibt immer mehr Haushalts- und Gartengeräte, die mit Batterien betrieben werden, und auf den Straßen wimmelt es von E-Bikes, E-Scootern und natürlich auch von E-Autos. Alle haben eine Fülle von großen und kleinen Batterien, die eine begrenzte Lebensdauer haben und früher oder später entsorgt werden müssen. Aus diesem Grund hat die EU jetzt die neue Batterieverordnung (EU) 2023/1542 erlassen.
Ab dem 18. August 2025 werden die folgenden neuen Kategorien von Batterien gesetzlich anerkannt:
Gerätebatterien
LV-Batterien (Leichtfahrzeuge, wie E-Scooter & E-Bikes)
Starterbatterien
Elektrofahrzeugbatterien
Industriebatterien
Für alle diese Batterietypen müssen den Verbrauchern in Zukunft bundesweit Rücknahmestellen zur Verfügung stehen. Darüber hinaus müssen die Hersteller die chemischen Inhaltsstoffe ihrer Batterien detailliert auflisten und auch ihre Steuernummer angeben.
Neues Pfandsystem für Batterien geplant
Für Verbraucherinnen und Verbraucher soll die Entsorgung von Batterien also künftig einfacher werden. Aber nicht nur das: In Deutschland ist im Rahmen der Umsetzung der neuen EU-Verordnung auch ein Batterie-Pfandsystem vorgesehen. Dieses soll dazu beitragen, die korrekte Entsorgung von Batterien zu gewährleisten. Wie CHIP schreibt, landen immer noch zu viele Lithium-Batterien im Restmüll und sind oft die Ursache von Bränden in Entsorgungsbetrieben.
Verbraucher müssen mit Übergangszeit von 2 bis 3 Monaten rechnen
Laut Batteriegesetz.de könnte es noch einige Zeit dauern – mindestens bis Oktober oder November dieses Jahres, bis das neue Batteriegesetz, offiziell Batterierecht-Durchführungsgesetz (BattDG) genannt, in Deutschland vollständig umgesetzt sein wird. Während dieser „Übergangszeit von 2 bis 3 Monaten“ könnten „Regelungen fehlen oder schlicht widersprüchlich zwischen internationaler EU- und nationaler, deutscher Ebene sein.“ So sollen die Wertstoffhöfe bundesweit ab dem Stichtag die gebrauchten Akkus von E-Bikes und E-Rollern kostenlos zurücknehmen, doch bis dahin sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher wohl am besten im Voraus telefonisch vergewissern, dass dies bei ihrem örtlichen Wertstoffhof auch tatsächlich der Fall ist.
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Das sind sehr gute Nachrichten das endlich ein MUSS zur Rücknahme und Rückgabe der genannten Batterien in der EU gemeinsam geregelt und festgelegt wird!
Das reguläre Pfandsystem ist ja schon de facto von der Regierung angewiesene Schwarzarbeit. Alle werden verpflichtet, eine Gebühr zu entrichten und diese dann als vermeintlichen Lohn für eine absolut unsinnige Mehrarbeit erstattet zu bekommen. Auto Batterien sind schon lange mit Pfand belegt. Was kommt denn als nächstes? Pfand für Kondome wär doch mal spannend oder für Pappbecher von der Tanke. Es scheint ja keine wichtigeren Probleme zu geben.