

Der umstrittene Präsident der Vereinigten Staaten sonnt sich zwar gerne in seiner von ihm selbst angenommenen Vortrefflichkeit, ist aber ansonsten weitgehend unbeliebt. In den Vereinigten Staaten gehen zurzeit Millionen auf die Straße, um gegen das autokratische Landesoberhaupt zu demonstrieren. Dennoch ist Donald Trump in kaum einem anderen Kontinent unbeliebter als in Europa. Auch Deutschland ist da keine Ausnahme, denn gemäß einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov können 77 Prozent der Deutschen den amerikanischen Präsidenten nicht ausstehen. Trotzdem wird nächste Woche in einem deutschen Landkreis darüber bestimmt, ob dem Amerikaner die Ehrenbürgerschaft verliehen werden soll.
Vorfahren aus der Pfalz
Bei der fraglichen Stadtverwaltung, die die schwerwiegende Entscheidung treffen muss, handelt es sich um Bad Dürkheim in der Pfalz. Der Antrag wurde von der örtlichen AfD-Fraktion gestellt, die als Grund für die Ehrenbürgerschaft des amerikanischen Präsidenten dessen Einsatz im Gaza-Konflikt angibt. „Auslöser für unseren Antrag im Kreistag ist, dass Donald Trump den Israel-Gaza-Konflikt befriedet und dafür gesorgt hat, dass die israelischen und acht deutsche Geiseln freigekommen sind“, sagte der örtliche AfD-Fraktionsvorsitzende Thomas Stephan unter Hinweis auf Trumps Vorfahren, die vom pfälzischen Kallstadt im Jahre 1885 in die USA ausgewandert waren. Aber ausgerechnet aus Kallstadt kommt der größte Widerstand gegen die Einbürgerung.
Zweiter Versuch
Kallstadts Bürgermeister Thomas Jaworek (CDU) ist nämlich entsetzt über den Antrag. „Die AfD ist im Ortsgemeinderat von Kallstadt nicht vertreten“, sagte er. „Wir verwehren uns gegen den Versuch der Einmischung einzelner Fraktionen auf höheren kommunalen Ebenen“. Auch im Kreistag ist man nicht davon überzeugt, dass Trump das richtige Zeug dazu hat, Ehrenbürger zu werden. „Unabhängig davon, ob man überhaupt einen Ehrenbürger Donald Trump will, muss die Frage der Ehrenbürgerschaft und gegebenenfalls der Kriterien hierzu in den Kreisgremien intensiv beraten werden“, sagte der CDU-Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Über den Vorschlag der AfD wird am 29. Oktober in einer Landratssitzung beraten und entschieden. Dies ist bereits das zweite Mal, dass eine Ehrenbürgerschaft für Trump in Bad Dürkheim diskutiert wird. Ein erster Antrag wurde schon 2017 abgelehnt.
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Wer kommt denn auf eine solch "fixe Idee"?
"Der muß nicht alle Tassen mim Schrank haben!"
Heinz Erhardt Du hast vollkommen Recht.Aber die Dummen sterben nie aus
Trump und dieser Fraktionsvorsitzende haben ihr Gehirn wahrscheinlich aus dem selben Topf geschenkt bekommen. Leider völlig leer.
Und dennoch würden für diese "Partei" zz. in LSA 40 % stimmen. Welch Schande!
Schade dass die Trump- und nicht selten zugleich Putin-Bewunderer nicht einfach ins Land ihres Idols ausgewiesen werden können.