

Der Widerstand gegen den amerikanischen Präsidenten und dessen außerordentliche Entscheidungen wächst zunehmend im eigenen Land. Am Wochenende gingen Millionen Amerikaner auf die Straße, um gegen vornehmlich die radikalen Eingriffe in die Bürgerrechte und das brutale Vorgehen der Einwanderungsbehörde ICE zu protestieren. Während diese Demonstrationen bei der amerikanischen Regierung ‚nur‘ der demokratischen, linksorientierten Seite zugeschrieben werden, sind immer mehr Amerikaner von beiden Seiten des politischen Spektrums empört darüber, was sich in den Supermärkten abspielt. Dort schlagen nämlich gerade die Auswirkungen des Handelskriegs, der von dem umstrittenen Präsidenten angefacht wurde, mit voller Wucht ein.
Leere Regale und Wucherpreise
Seit seinem Amtsantritt im Januar hat der amerikanische Präsident Donald Trump es geschafft, die ganze Welt gegen sich aufzubringen. Mit Zöllen, die teilweise die Hundertprozentmarke überschreiten, wollte der Amerikaner die Welt und die eigene Wirtschaft dazu zwingen, amerikanisch zu kaufen. Dabei hat er allerdings nicht einkalkuliert, dass die amerikanischen Verbraucher am meisten unter den Maßnahmen leiden werden. Wer im Augenblick in den Vereinigten Staaten Lebensmittel oder andere Verbrauchsgüter kaufen will, muss sich nämlich auf einiges gefasst machen. Leere Regale, überhöhte Preise und ein gravierender Schwund von bekannten Marken verärgern die amerikanischen Haushalte zutiefst. Die meisten Importeure und Einzelhändler haben nämlich Trumps neue Einfuhrzölle kurzerhand an die Verbraucher weitergereicht, die jetzt plötzlich für alltägliche Nahrungsmittel manchmal doppelt so viel wie vor dem Amtsantritt Trumps bezahlen müssen.
Inflation steigt
Gemäß einer Umfrage der britischen Tageszeitung The Guardian ist Trump gerade dabei, eines seiner wichtigsten Wahlversprechen zu brechen. Er hatte eigentlich amerikanischen Verbrauchern zugesichert, dass die Lebenshaltungskosten sich in seiner zweiten Amtszeit beträchtlich vermindern werden. Stattdessen hat die Inflation im Land gerade 2,9 Prozent erreicht. Wichtige Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch und Eier kosten das Zweifache, und insbesondere die ältere Bevölkerung sorgt sich zutiefst über die immer weiter steigenden Strom- und Heizkosten, die durch die Energiepolitik des Präsidenten in die Höhe geschossen sind. Eine der befragten Verbraucherinnen wies auch darauf hin, dass viele Lebensmittel, darunter Bananen, oft wochenlang nicht in den Supermärkten gefunden werden können.
Angst um den eigenen Arbeitsplatz
Neben den Lebenshaltungskosten sorgt sich die amerikanische Bevölkerung zunehmend über die Arbeitsplatzsituation. Viele befürchten, dass die ewig steigenden Zölle und Extraausgaben dazu führen werden, dass Arbeitsplätze verschwinden, um Kosten zu sparen. Die ständigen Drohungen des Präsidenten, weitere 100 000 Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst zu entfernen, sind hier wenig hilfreich. Die Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten steigt im Augenblick kontinuierlich und wird bald die Fünf-Prozent-Marke erreichen. Lebenshaltungskosten und Arbeitsplätze sind traditionell die wichtigsten Punkte, die amerikanische Wähler an den Wahlurnen berücksichtigen. Viele der politischen Wahlexperten gehen deshalb davon aus, dass die amerikanischen Wähler ihren Unmut in den Wahlen für das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten Anfang November bekunden werden.
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Keine große Überraschung
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen schmeißen
2,9 % ist nicht mehr als bei uns, oder?