Plötzliche Schüsse während des Gebets: Ein Amoklauf erschüttert derzeit die Stadt Örebro in Schweden. Der Täter wird noch gesucht, die Öffentlichkeit soll sich vom Schauplatz des Geschehens fernhalten. Es gibt mindestens zwei Verletzte.
„Wir haben Alarm wegen Knallgeräuschen erhalten“, berichtet Lars Hedelin, Pressesprecher der Polizei von Örebro. Der erste Notruf sei um 13:45 Uhr verzeichnet worden. „Es ging ein Anruf wegen eines mutmaßlichen schweren Gewaltverbrechens im Zusammenhang mit einer Moschee in Örebro ein. Mehrere Rettungsdienste und die Polizei sind vor Ort“, heißt es vonseiten der Polizei. Zum fraglichen Zeitpunkt fand gerade das Freitagabend-Gebet statt.
Ermittlungen aufgenommen
Ersten Erkenntnissen zufolge wurden zumindest zwei Menschen verletzt, wobei aktuell noch keine genauen Informationen zu ihrem Zustand vorliegen. Mehrere Rettungskräfte waren vor Ort, das Polizeiaufgebot war groß. Ermittlungen wegen versuchten Mordes wurden aufgenommen.
Schüsse fielen vor der Moschee
Die Schüsse wurden ersten Zeugenaussagen zufolge vor der Moschee abgegeben – unklar war daher zunächst, ob sich die Tat gegen die religiöse Stätte richtete. Später äußerte Polizei-Sprecher Lars Hedelin, dass es sich offenbar um einen Einzelfall handle. Die schwedische Boulevard-Zeitung Aftonbladet vermutet einen Zusammenhang der Schüsse mit schwedischen Bandenkonflikten.
Immer wieder werden Moscheen während der Gebetszeiten zu Anschlagszielen. Einer der bekanntesten und tragischsten Vorfälle in der Geschichte war das Christchurch, Neuseeland-Attentat vom 15. März 2019. Der Täter schoss 51 Menschen und wurde zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf Bewährung verurteilt.
Selbstmordattentate der Vergangenheit
In Quebec City, Kanada starben am 29. Jänner 2017 sechs Personen bei einer Schießerei in einer Moschee. Auch Selbstmordanschläge kommen immer wieder vor, etwa in Sanaa im Jemen im Jahr 2015 (142 Tote) oder in Kuwait Stadt im selben Jahr (27 Tote).
Mehr Bandenkriminalität in Schweden
Die Bandenkriminalität in Schweden nimmt aber ebenfalls zu. Seit 2013 hat sich die Zahl tödlicher Schusswaffenfälle mehr als verdoppelt, und Schweden hat im europäischen Vergleich die zweithöchste Schusswaffentodesrate hinter Albanien.
Kommentare anzeigen
Attentate sind zweifellos Verbrechen und schwer zu bestrafen, sofern man der/des Täter/-s habhaft wird.
Andererseits erachte ich Moscheen in nicht muslimisch geprägten Ländern für durchaus überflüssig.
Auch weil ich bezweifle, dass der Islam in seinen Herrschaftsgebieten Kirchen oder Tempel zulässt.
Im Übrigen ist mir als Atheist jeglicher religiöser Fanatismus ein Gräuel.
Schwachsinn! Jeder sollte einen Ort zum beten haben, egal wo! Und zur Info es gibt in muslimischen Ländern auch Kirchen ;)