

Die Lage ist höchst besorgniserregend: Die Lagerhäuser leeren sich. Große Schokoladenhersteller wie Ritter Sport schlagen dringend Alarm, denn eine Schokoladenkrise steht bevor, und sie haben keine andere Wahl: So oder so werden die Verbraucher darunter leiden.
„Billiger wird es nicht mehr“, erklärt Andreas Ronken, Chef des Schokoladenriesen Ritter Sport. Aber die Lage ist weitaus schlimmer, als seine Worte vermuten lassen: Eine wahre Schokoladenpreisexplosion bahnt sich an.
Ernsthafte Kakaoknappheit erwartet
Das Problem ist, dass die Kakaoernte erneut ausgefallen ist. Ronken bringt es auf den Punkt: „Wir haben die Welt kaputt gemacht.“ Die Tropen, in denen Kakao angebaut wird, leiden besonders unter dem Klimawandel. Kakaobäume brauchen gutes Wasser, um eine reichhaltige Ernte zu produzieren, und wenn die Regenzeiten viel trockener ausfallen oder ganz ausbleiben, versagt die Ernte.
Je weniger Kakao produziert wird, desto mehr steigen die Preise: Wie n-tv schreibt, hat sich der Kakaopreis innerhalb kurzer Zeit mehr als verdoppelt. Der Preis für eine Tonne Kakao liegt mittlerweile bei rund 6000 US-Dollar (über 5000 Euro). Schokoladenhersteller stehen nun vor einer schwierigen Entscheidung.
Werden Schokoladentafeln kleiner oder teurer – oder beides?
Schokoladentafeln müssen teurer werden oder sie müssen schrumpfen. Wie der jüngste Aufruhr um Milka-Produkte gezeigt hat, entscheiden sich manche Hersteller für beides, worunter ihre Umsätze leiden, da sich die Verbraucher durch die mangelnde Transparenz getäuscht fühlen.
Ritter Sport, versichert Ronken, wird seine Schokoladentafeln nicht verkleinern: Die Größe wird zuverlässig bei 100 g bleiben. Stattdessen werden die Verbraucher beim Preis hart getroffen werden. Die psychologische Schmerzgrenze im Handel liegt laut n-tv bei etwa 2 bis 3 Euro pro Tafel. So wie sich die Dinge derzeit entwickeln, könnte es sehr schwierig werden, unter diesem Wert zu bleiben. Die Zeiten, in denen eine Tafel Ritter Sport Alpenmilch für 1,40 Euro zu haben war, könnten in wenigen Monaten längst vorbei sein. Wenn die Kakaovorrät knapper werden, müssen die Preise weiter steigen.
Kakao-Alternativen finden zunehmend Verwendung
„Wenn alle drei Jahre die Regenzeit ausfällt, steigen die Risiken“, betont der Ritter-Sport-Chef. Frühere Preiserhöhungen haben bereits zu einem Absatzrückgang von bis zu 10 Prozent geführt. Wenn sich die Lage weiter verschlechtert, könnte Schokolade bald nur noch zu besonderen Anlässen genossen werden. Kein Wunder also, dass viele Lebensmittelmarken – insbesondere Supermarkt-Eigenmarken – zunehmend auf Kakao-Alternativen setzen, um die Preise für ihre Kekse und süßen Brotaufstriche niedrig zu halten.
Kommentare anzeigen
...Wir haben die Welt kaputt gemacht...
Davon weiß ich aber nichts. Ich war nicht dabei, wie hastig ihr in den letzten 30 Jahren Kapitalist gespielt habt. Wie konntet ihr nur so dem Geld verfallen und alles andere (auch Menschen) vergessen?
Jetzt als es darum geht die Zeche zu zahlen heißt es plötzlich "Wir" :)