Paukenschlag: Deutschland steht vor einem Winter mit unzureichenden Gasvorräten

Die Temperaturen sinken, die ersten Schneeflocken fallen vom Himmel. Wer noch nicht geheizt hat, wird es sicherlich bald tun. Doch nun kommt eine Nachricht, die man unter den gegebenen Umständen am wenigsten hören möchte: Deutschland droht in diesem Winter das Gas auszugehen.

Die Initiative Energien Speichern (INES) schlägt Alarm: Die deutschen Gasspeicher sind deutlich niedriger gefüllt, als sie sein sollten. Es wird befürchtet, dass es zu Engpässen kommen könnte, wenn der Winter kalt wird – wie es Winter ja bekanntlich tun. Die Warnung sollte auf jeden Fall ernst genommen werden.

„Unerwartet niedriger Speicherfüllstand“
Deutschland geht „mit einem unerwartet niedrigen Speicherfüllstand“ in die Wintermonate – also in die Heizperiode, betont INES. Unsere Gasspeicher mögen seit einigen Jahren reichlich gefüllt gewesen sein, aber das ist laut der Organisation nicht mehr der Fall. Deutschland könnte schon Mitte Januar das Gas ausgehen.

Unzureichende Gasspeicher: Wie konnte es dazu kommen?
Wie konnte es zu einer solchen Situation kommen? Wie INES versichert, wurden die Gasspeicher im Sommer regelmäßig aufgefüllt. Die Prognose lautete, dass sie inzwischen zu über 80 Prozent gefüllt sein würden. Im September kam es jedoch zu einem unerwarteten Rückstand bei der Befüllung. Während die Deutschen im letzten Jahr mit zu 95 Prozent gefüllten Gasspeichern in den Winter gingen, liegen die Füllstände in diesem Jahr bei knapp 75 Prozent.

Gasengpässe im Januar
Nun könnte man sagen, dass 75 Prozent gar nicht so schlecht klingen. Und wenn der Winter mild mit überdurchschnittlich warmen Temperaturen ausfällt, sollte der Füllstand laut Berechnungen von INES bis Ende Februar reichen. Einigen Prognosen zufolge könnte dieser Winter jedoch alles andere als mild werden: Sollte dies der Fall sein und Deutschland einen Winter mit „extrem niedrigen Temperaturen“ wie zuletzt 2010 erleben, könnten die Reserven „bereits Mitte Januar vollständig entleert“ sein.

Der vollständige Bericht der Initiative ist hier zu finden: INES-Gas-Szenarien: Winterausblick zeigt Risiken – Speicherbefüllung vor dem Winter auf niedrigem Niveau

Gasspeicher: Wie geht es weiter?
Eine höchst beunruhigende Aussicht, da die Temperaturen in vielen Teilen des Landes noch vor Ende dieser Woche unter null Grad fallen werden. Wer war also für die Befüllung der Speicher verantwortlich? Wie die BILD schreibt, wird dies normalerweise von Unternehmen durchgeführt, die Mitglieder der Speicherinitiative sind. Dabei handelt es sich um Betreiberunternehmen von Gas- und Wasserstoffspeichern, von denen rund 90 Prozent des Gases in den Speichern stammen.

Letztendlich scheint jedoch auch die Bundesregierung Schuld zu tragen. Wie INES-Chef Sebastian Heinermann erklärt, gibt es politische Rahmenbedingungen, die höhere Füllstände gewährleisten sollen, die jedoch nicht genutzt wurden. Dass dies hätte geschehen müssen, daran hat er kaum Zweifel – schließlich, so Heinermann, „zeigt ein Blick auf die Speicherfüllstände anderer EU-Mitgliedstaaten sehr deutlich, dass die Wintervorsorge durch politische Rahmenbedingungen spürbar verbessert werden kann”. Ob die Regierung nun Maßnahmen ergreifen wird, um mögliche gravierende Gasengpässe in den kommenden Monaten zu verhindern, und wie diese Maßnahmen aussehen werden, bleibt abzuwarten.

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  • So ein Schwachsinn Panikmache! Warum hat die EWE in Rüdersdorf/Berlin Speicher für Erdgas in den Salzstock ausspülen lassen um solcher Panikmache vorzubeugen? Warum wird nicht das Gas über Nord Stream 2 öffentlich transportiert? Warum wird die Milliarden Kubikmeter- Lieferung von russischem Erdgas für unsere Energieversorgung angeprangert das die Kriegskassen von Putin damit gefüllt werden? Wie kann der Selenskyj 100 Kampfflugzeuge von Frankreich kaufen FRAGE von WAS??????

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Oskar Herbert