Paukenschlag: Abschaffung der Zeitumstellung

Keine Zeitumstellung mehr: Die Entscheidung der EU ist bereits gefallen. Jetzt liegt es am Bundestag: Für Deutschland könnte die nächste Zeitumstellung eine der letzten sein.

Zweimal im Jahr, jedes Jahr, werden Millionen von Menschen durch die Zeitumstellung mit einem Mini-Jetlag gelandet. Für manche ist die Umstellung lediglich lästig, andere haben ernste Probleme und sind tagelang krank. Angesichts all dessen werden viele überrascht sein zu hören, dass die EU-Kommission bereits 2019 beschlossen hat, den Ländern die Möglichkeit zu geben, die Zeitumstellung abzuschaffen, wenn sie dies wünschen.

EU-Kommission: Zeitumstellung bleibt den Ländern überlassen
Diese Entscheidung folgte, nachdem 84 % der 4,6 Millionen Teilnehmer einer EU-Umfrage aus dem Jahr 2018 erklärten, dass sie eine Abschaffung der Zeitumstellung begrüßen würden. Nun hat die AfD-Fraktion im Bundestag das Thema erneut aufgegriffen: Es wurde ein Entwurf eines Gesetzes zur „Abschaffung der Sommerzeit“ vorgelegt.

Der Vorschlag basiert auf der Bewertung der EU und sieht vor, dass die Uhren künftig im Frühjahr und Herbst nicht mehr umgestellt werden sollen. Stattdessen wird die gesetzliche Zeit in Deutschland ausschließlich der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) entsprechen.

Abschaffung der Zeitumstellung ist für manche Länder schwierig
Obwohl das Thema der Abschaffung der Zeitumstellung bereits früher diskutiert wurde, haben eine Reihe von Faktoren verhindert, dass es Realität wurde. Eines der Argumente ist, dass Deutschland dadurch aus dem Gleichschritt mit anderen europäischen Ländern geraten würde. Wie Professor Dr. Korbinian von Blanckenburg, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL), betont, hat die Zeitumstellung in mehreren anderen Ländern erhebliche Auswirkungen. Wenn beispielsweise Spanien beschließen würde, nur noch die Mitteleuropäische Zeit zu verwenden, würden die Menschen im Westen des Landes zur Zeit der Wintersonnenwende erst nach 10 Uhr morgens Tageslicht sehen. Für einige Teile Deutschlands wäre ein ähnlicher Effekt zu erwarten: Ende Dezember würde es erst nach 9 Uhr MEZ hell werden.

Die nächste Zeitumstellung steht bevor
Die nächste Umstellung auf Winterzeit steht in diesem Land kurz bevor: Am letzten Oktoberwochenende, also in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober 2025, werden die Uhren um 3 Uhr morgens um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgestellt.

Der Gesetzentwurf der AfD-Fraktion soll am Donnerstag, dem 16. Oktober, im Bundestag debattiert werden. Die nächste Umstellung auf Sommerzeit soll am letzten Sonntag im März nächsten Jahres erfolgen. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen der Gesetzentwurf der AfD-Fraktion haben wird und ob die Wiederaufnahme des Themas zu einer Abschaffung künftiger Zeitumstellungen führen wird.

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  • Es ist längst höchste Zeit, den Umstellungsunsinn zu beenden. Deshalb sollte die nächste Umstellung nicht eine der letzten, sondern die letzte Zeitumstellung sein - mit dauerhafter Rückkehr zur MEZ für D.
    Die Bedenken dagegen sind vorgeschoben. Jahrhundertelang ging's ohne MESZ.
    Schade ist, dass selbst solch vergleichsweise "Lappalie" nicht aus der polit. Mitte angestoßen wird.

  • Ich habe kein Problem mit der Sommer- bzw. Winterzeit!
    Im Gegenteil, ich finde es gut, wenn man an den schönen Sommertagen den Abend noch lange nutzen kann.
    Eine aus meiner Sicht absolut entbehrliche Debatte!

  • Die Zeitumstellung stört Rentner und Bürgergeldempfänger sicherlich nicht, für jemanden der ohnehin Probleme mit Schlaf und dementsprechend der Zeitumstellung hat, wäre eine Umstellung auf Normalzeit ein Segen.

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Oskar Herbert