Millionen Bürger betroffen: Jetzt schleicht sich ein neues Bargeldverbot in Deutschland ein

Es ist das Ende einer Ära: Ungeachtet der Zusicherungen seitens der Politik breitet sich in Deutschland der Zwang zur Bargeldlosigkeit aus. Millionen von Bürgern stehen vor einer Einschränkung ihrer Zahlungsmöglichkeiten – und obwohl die Maßnahme gut gemeint ist, schlagen Experten bereits Alarm.

Manche Dinge hält man einfach für selbstverständlich: Kleine Ausgaben, die man leicht mit ein paar Münzen bezahlen kann, wie wir es schon unser ganzes Leben lang kennen. Aber das ist vorbei: In Deutschland breitet sich heimlich ein Bargeldverbot aus, wo man es am wenigsten erwartet.

Bargeldverbot breitet sich aus
Die Rede ist vom öffentlichen Nahverkehr: In immer mehr Bussen und bald auch bei bestimmten Zugfahrten kann man sein Ticket nicht mehr mit Bargeld bezahlen.

Der jüngste Schritt in Richtung Bargeldabschaffung wurde von den Stadtwerken Regensburg unternommen: Nach einer Testphase im Oktober wurde dort die gesamte Stadtbusflotte auf bargeldlose Zahlungssysteme umgestellt – d. h. es kann nur noch mit Karte oder Smartphone bezahlt werden.

Kein Bargeld mehr im öffentlichen Nahverkehr
Das Konzept ist einfach und gut durchdacht: Anstatt mit Münzen und Scheinen herumhantieren zu müssen, bezahlen Sie beim Einsteigen in den Bus elektronisch an einem Automaten: Wählen Sie Ihre Ticketart und Anzahl aus und halten Sie Ihre Bankkarte oder Ihr Smartphone ans Gerät – ein grünes Häkchen zeigt an, dass der Kauf erfolgreich war, und schon besitzen Sie ein digitales Ticket. Es gibt keine Papiertickets mehr, die man aufbewahren muss. Bei einer Fahrkartenkontrolle müssen Sie lediglich Ihr Zahlungsmittel an das Kontrollgerät halten.

Ein Vorteil für die Fahrgäste: Da der Prozess wesentlich effizienter ist, konnte die Stadtwerke Regensburg laut eigenen Angaben die Ticketpreise um 20 Prozent senken, und es gibt weniger Verspätungen, da die Busfahrer kein Wechselgeld mehr herausgeben müssen.

Regensburg ist auch nicht die einzige Stadt, die auf bargeldloses Bezahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln setzt: Wie Netzwelt schreibt, kann man in Hamburg, Berlin und seit neuestem auch in Münster sowie in Regensburg bereits kein Bargeld mehr im Bus verwenden. Auch die Erfurter Verkehrsbetriebe (Evag) stellen derzeit auf ein bargeldloses System um, ebenso wie der Wartburgkreis. Und nicht nur Busse werden bargeldlos – auch die Rheinbahn plant, Bargeld und Papiertickets bis 2027 abzuschaffen.

Kritiker: Barzahlung sollte für alle eine Möglichkeit bleiben
Ein schnellerer, effizienterer Ablauf für Fahrgäste, niedrigere Preise und keine Papiertickets mehr. In diesem Fall ist bargeldloses Bezahlen doch sicher rundum eine gute Sache? Nicht ganz, meinen einige Kritiker. Das neue Zahlungssystem mag für diejenigen bequemer sein, die mit digitalen Zahlungsmethoden vertraut sind. Ältere Menschen, die im Bus immer bar bezahlt haben, könnten mit der Umstellung Schwierigkeiten haben. Und wie der VdK Sozialverband NRW betont, verfügt nicht jeder über eine Bankkarte oder ein Smartphone mit NFC – dieser Schritt bedeutet, dass Obdachlose den ÖPNV weitgehend nicht mehr nutzen können. Der VdK fordert daher die Politik auf, dafür zu sorgen, dass die Möglichkeit der Barzahlung in einer Form weiterhin für alle zugänglich ist.

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  • Nur BARES IST WAHRES! Die Zeiten des Bargeldes werden Schritt für Schritt abgeschafft! Wie schon angesprochen was wird mit denjenigen die diese Bezahlmethode nicht erfüllen können aus den genannten Gründen! Sollten die Fahrpreise dadurch gesenkt werden ok. Was ist mit denjenigen die immer mit Bargeld bezahlt haben und mit der Neuen Technik nicht vertraut sind??? Der Grund ist doch auch nicht die vorgeschobene Pünktlichkeit sondern die Abrechnung der Münzen und Scheine wie auf der Bank die Einzahlung von Münzen! Oder die Beschränkung auf 50 Stück Münzen pro Bezahlvorgang.

  • Super! Sollen die (zu) Alten sowie Card- und Smartphone-Verweigerer doch gefälligst laufen (Ha-ha-ha) oder, weil sie damit nicht klarkommen, sich dann eben für die Nutzung des ÖPNVs eine entspr. Begleitung suchen (deren Dienst sie hoffentlich in bar honorieren können).

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Oskar Herbert