Ganz Italien ist in ständiger Alarmbereitschaft, nachdem die vulkanische Aktivität, die historisch zu riesigen Schäden und enormen Verlusten von Menschenleben geführt hatte, im Laufe der letzten Jahre wieder stark zugenommen hat. Besonders die Phlegräischen Felder, die sich in der Nähe der Millionenstadt Neapel befinden, geben kontinuierlich Grund zur Besorgnis. Jetzt aber meldet sich einer der ältesten aktiven Vulkane zu Wort und verdunkelt durch einen gewaltigen Ausbruch den Himmel über Süditalien. Ätna auf Sizilien macht deutlich, dass er immer noch eine ernst zu nehmende Gefahr darstellt.
Flugverkehr in Alarmbereitschaft
Das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) ist jetzt so besorgt über den neuen Ausbruch, dass es am Montag aufgrund der hohen Ascheemissionen die Behörden benachrichtigte, um ein Flugverbot für den Bereich zu erwirken. Bisher wurde der örtliche Flughafen in Catania offengehalten, aber Reisende zu und von Sizilien werden aufgefordert, sich regelmäßig über die neuesten Zustände zu informieren. Heute wurde die zweithöchste Warnstufe für den Flugverkehr ausgerufen, und ein Flugverbot ist immer noch wahrscheinlich. In dem erneuten Ausbruch in der Nacht zum Montag ist niemand zu Schaden gekommen, aber bei einem weiteren Ausbruch vor zwei Wochen musste eine Touristengruppe um ihr Leben rennen.
Unglaublicher Touristenmagnet
Touristen und fanatische Selfie-Macher verursachen zusätzlich im Augenblick große Probleme, nachdem auch dieser Ausbruch viele Schaulustige angezogen hat. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurde eine Gruppe von Hobbyfotografen auf einer Höhe von 2300 Metern in unmittelbarer Nähe des neuesten Lavaflusses gesichtet. Der Vulkan ist über 3300 Meter hoch. Aus diesem Grund wurde jetzt eine Sicherheitszone eingerichtet und Touristen müssen einen Abstand von mindestens 50 Metern zu den Lavaströmen halten. Hohe Geldstrafen drohen denjenigen, die sich übermütig den Vorschriften widersetzen. „Der Ätna ist ein außergewöhnliches Naturerbe, aber auch eine sich ständig verändernde Realität“, sagte ein Bürgermeister über die neuen Sicherheitsmaßnahmen. Dennoch wollen die Behörden, die dem Vulkan am nächsten liegen, den Zugang nicht vollständig verwehren, denn Ätna gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen auf Sizilien.