Neue Seuche mit hohen Todesfallzahlen breitet sich aus

Mit dem Klimawandel etablieren sich immer mehr gefährliche Stechmücken in Gefilden, die sie bisher aufgrund eines unzulänglichen Habitats gemieden haben. Stechmücken gehören zu den geläufigsten Krankheitsüberträgern, und im Süden Europas breitet sich mithilfe der kleinen Biester jetzt das West-Nil-Fieber in rasend schneller Fahrt aus. Besonders erschreckend ist die hohe Anzahl von Todesfällen, die als Resultat einer Erkrankung an West-Nil-Fieber registriert werden.

Italien und Griechenland besonders betroffen 

Alarmierende Zahlen kommen aus Südeuropa, besonders aus den Touristenhochburgen Griechenland und Italien, wo die Todesfälle nach einer Infektion mit dem West-Nil-Virus kontinuierlich steigen. In Griechenland wurden in diesem Jahr offiziell sieben Todesfälle aufgrund von West-Nil-Fieber registriert. In Italien liegen die Zahlen bei 47. Dort wurde jetzt zu einem Notfallgipfel einberufen, weil die Krankheit nicht nur besonders schmerzhaft, sondern oft auch tödlich verläuft. Mehr als 15 % der Erkrankten versterben nach der Infektion. Deshalb wurden Pläne entworfen, die eine weitere Verbreitung der Seuche einschränken sollen. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehören Drohnenüberwachungen von Gebieten, die für die Stechmücken besonders attraktiv als Brutstätten erscheinen. Auch Italiener, die durch Unachtsamkeit dafür sorgen, dass sich Stechmücken auf ihren Grundstücken einnisten, können in Zukunft mit empfindlichen Bußgeldern bestraft werden.

Auch Deutschland betroffen 

Obwohl die Stechmücken die feuchtwarmen südlichen Gefilde bevorzugen, wurden bereits mehrere Fälle in Deutschland registriert. Zum einen waren Reisende betroffen, die sich die Krankheit im Süden eingefangen hatten. Zum anderen wurden im Osten Deutschlands mehrere an West-Nil-Virus infizierte Pferde und Vögel registriert, deren Krankheitserreger durch Stechmücken auf Menschen übertragen wurde. Bisher hat man hierzulande keine Todesfälle registriert, aber laut dem Robert-Koch-Institut werden jährlich bis zu 35 Erkrankte erfasst. Die Dunkelzahl könnte allerdings weit höher liegen, weil die Seuche nicht erkannt wurde.

Viele Infizierte ohne Erkrankung 

Die meisten mit dem West-Nil-Virus Infizierten sind sich nicht darüber im Klaren, dass sie den Erreger tragen. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 14 Tage und nur etwa 20 Prozent entwickeln Fieber und grippeähnliche Symptome, die über mehrere Tage hinweg anhalten. Ältere Menschen, Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem sind aber besonders gefährdet und können weit schwerwiegendere Symptome entwickeln.

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Alexander Grünstedt