Nach Groß-Angriff: Totaler Blackout in deutscher Großstadt

Kein Telefon, kein Internet, Verzweiflung unter den Bürgern: Nach einem massiven Angriff auf das IT-System der Stadt Ludwigshafen liegt die Verwaltung brach. 

Ludwigshafen als zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz wurde von Hackern komplett lahmgelegt und hat derzeit kein Telefon, keine Internetverbindung, keine Mails. Die rund 177.000 Einwohner sind verzweifelt – nichts geht mehr. Und das schon seit dem vergangenen Donnerstag.

Mitarbeiter bemerkten „Anomalien“
An diesem Tag hatten Mitarbeiter der Stadtverwaltung in Ludwigshafen „Anomalien“ im System entdeckt und kurz darauf den Stecker gezogen. Als Konsequenz sind die Webseiten der Stadtverwaltung mit all ihren Online-Services nicht mehr erreichbar, aber auch nicht per Telefon oder E-Mail.

Hinweise auf Cyberangriff
Die Stadt spricht von dichten Hinweisen auf einen Cyberangriff. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) sagt dazu: „Wir haben sofort alle Systeme abgeschaltet, um größeren Schaden zu vermeiden. Unsere IT hat perfekt reagiert. Es gab keinen Datenabfluss und es wurden auch keine Daten verschlüsselt, wir haben auf alles Zugriff und haben auch keine Bekenner- oder Erpresserschreiben erhalten.“

Bürger bekommen keinen Service
Über die Ursache werde man aufgrund laufender Ermittlungen der Polizei nichts sagen. Am Montag wurde immerhin die Behördennummer 115 wieder freigeschaltet. Laut Angaben auf der Webseite der Stadt seien „die Servicestellen besetzt“, vereinbarte Termine fänden statt – die Bürger müssen allerdings schmerzhaft am eigenen Leib erfahren, dass das so nicht der Wahrheit entspricht.

Verzweiflung macht sich breit
So wurden etwa vor dem Eingang der Kfz-Zulassungsstelle am Dienstag mehrere Mitarbeiter positioniert, um Bürger abzuweisen. An der Tür hängt ein Zettel mit der Aufschrift: „Wegen technischer Probleme geschlossen“. Manch einer hat jetzt keine dringend benötigte Autozulassung, ist verzweifelt.

Dauer der Prüfung: unbekannt
Oberbürgermeisterin Steinruck will sich nicht darauf festlegen, wie lange die Überprüfung noch dauert: „Es wird voraussichtlich noch ein, zwei Wochen dauern, bis unser System gescannt ist und wir wieder schrittweise Dienste in Betrieb nehmen können. Wann wir vollumfänglich alles wieder freigeben können, lässt sich derzeit aber nicht sagen.“ Mittlerweile übernahm das LKA die Ermittlungen zum Cyberangriff.

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Martin Beier