

Der Vorfall ereignete sich kurz vor Weihnachten 2024 in den katalonischen Bergen des Montserrat-Gebirges. Vater Isak (71), Gründer der beliebten Modekette Mango, und sein Sohn und Erbe Jonathan (44) begaben sich nach Zeugenaussagen in den frühen Morgenstunden auf eine Wandertour. Wenige Stunden später wurde ein Notruf beim Sohn bei der Bergrettung entgegengenommen. Nach Angaben des Sohnes sei der Vater beim Klettern an einem Abhang ausgerutscht und 100 Meter in die Tiefe gestürzt. Der Vorfall wurde zuerst als tragischer Kletterunfall abgetan und die Ermittlungen wurden eingestellt.
Widersprüchliche Aussagen
Nachdem die Polizei allerdings widersprüchliche Aussagen des Sohnes näher unter die Lupe nahm, stellte sich heraus, dass der „Unfall“ unter keinen Umständen so vorgegangen sein könnte, wie es ihnen geschildert wurde. Die Polizei in Barcelona nahm daraufhin die Ermittlungen wieder auf. Jetzt soll Anklage gegen den 44-jährigen Milliardenerben wegen eines Tötungsdelikts an seinem Vater erhoben werden. Der Wanderweg, auf dem sich die beiden zum Zeitpunkt des tödlichen Sturzes befanden, wurde als sicher eingestuft. Zudem haben Rekonstruktionen des Unfallhergangs ergeben, dass der Sohn sich zum Zeitpunkt des Vorfalls weit näher an der Absturzstelle befand, als er selbst angegeben hatte.
Familie schweigt
Während die Lebensgefährtin des verstorbenen Modezaren auf ein angestrengtes Verhältnis zwischen Vater und Sohn hingewiesen hat, zeigt sich der Rest der Familie schweigsam. In einer Stellungnahme in den spanischen Medien weist die Familie darauf hin, dass keine Kommentare zum Tod des Familienoberhaupts abgegeben werden. Stattdessen respektiere man die laufenden Ermittlungen und arbeite mit den Behörden zusammen. In der gleichen Meldung deutet die Familie auch an, dass sich die Unschuld von Jonathan Andic bald erweisen wird. Die Möglichkeit für eine Gerichtsverhandlung in der Sache wird in spanischen Justizkreisen bereits mit Interesse betrachtet. Die Polizei und Staatsanwaltschaft können sich aufgrund fehlender Zeugen nur auf Indizien beziehen, die aber laut einem Polizeisprecher im Augenblick alle darauf deuten, dass es sich nicht um einen Unfall gehandelt hat.