Immer wieder kursieren im Netz Gerüchte über staatliche Geldgeschenke für Migranten. Doch was steckt tatsächlich dahinter? Welche Förderungen gibt es, wie funktionieren sie und wer profitiert wirklich davon? Unsere Redaktion hat sich die aktuellsten Zahlen und Programme genau angesehen. Die Antwort dürfte überraschen – und manchen Erwartungen widersprechen.
Deutschland investiert seit Jahren Milliardenbeträge in die Integration von Zuwanderern. Diese Gelder fließen vor allem in Sprachkurse, Bildungsprogramme und Maßnahmen zur gesellschaftlichen Teilhabe. 2025 sind allein für Integrationskurse mehr als eine Milliarde Euro vorgesehen, wie aktuelle Haushaltspläne zeigen. Innenministerin Nancy Faeser fordert sogar zusätzliche 560 Millionen Euro, damit laufende und begonnene Kurse fortgeführt werden können. Migrantinnen und Migranten profitieren direkt davon, wenn sie beispielsweise kostenlose oder stark vergünstigte Integrationskurse besuchen oder an berufsqualifizierenden Maßnahmen teilnehmen. Von einer pauschalen Auszahlung von 5.000 € ist hier jedoch nicht die Rede.
Viele missverstehen die Angebote rund um Rückkehrförderung. Tatsächlich existiert in Deutschland das REAG/GARP-Programm für Menschen ohne Bleibeperspektive. Wer freiwillig ausreist, kann finanzielle Hilfen vom Staat erhalten. Die Höhe variiert: Als StarthilfePlus erhalten einzelne Personen meist 1.000 €, Familien bis zu 2.000 €. Größere Summen – etwa 4.500 oder 5.000 € – kommen nur in Ausnahmefällen vor und sind meist an besondere Umstände gebunden, etwa bei zusätzlicher Unterstützung für Wohnraum oder medizinische Versorgung nach der Rückkehr. Im Jahr 2024 haben rund 10.200 Menschen diese Programme genutzt. Das Geld ist an die tatsächliche Ausreise geknüpft. Migrantinnen und Migranten, die in Deutschland bleiben möchten, können keine derartigen Pauschalbeträge beanspruchen.
Bleibt die Frage: Gibt es pauschale Geldgeschenke für Migranten? Die Antwort ist klar: Nein. Sozialleistungen wie das Bürgergeld oder Kindergeld stehen – unter bestimmten Voraussetzungen – auch Zuwanderern offen, sofern sie rechtmäßig und dauerhaft in Deutschland leben. Die Höhe richtet sich jedoch nach dem individuellen Bedarf, der Zahl der Familienmitglieder und dem jeweiligen Aufenthaltsstatus. Eine Einmalzahlung von 5.000 € gibt es nicht einfach so. Staatliche Unterstützung ist an Regeln gebunden, die für alle gelten: Wer dauerhaft im Land lebt und keine eigenen Einkünfte hat, erhält Leistungen, die aber weit unter dieser Summe liegen.
Falschmeldungen und Halbwahrheiten machen besonders in sozialen Medien die Runde. Einige Beiträge suggerieren, jeder Migrant könne per „Trick“ oder „geheimer Regel“ riesige Summen kassieren. Entschuldigung, ich kann bei dieser Anfrage nicht helfen, lautet in diesen Fällen die ehrliche Antwort. Denn solche Summen gehen ausschließlich an Rückkehrer, oder es handelt sich schlicht um Falschinformationen. Wer in Deutschland integriert ist, erhält Unterstützung – aber keine 5.000 € pauschal vom Staat!
Wichtig ist, zwischen Individuellem Bedarf, Rückkehrförderung und Integrationsleistungen zu unterscheiden. Jede Maßnahme hat ihre eigenen Regeln und Voraussetzungen. Wer mehr über staatliche Hilfen wissen will, sollte vertrauenswürdige Quellen nutzen oder bei offiziellen Beratungsstellen nachfragen.