Milliarden-Bauprojekt kurz vor Fertigstellung gestoppt

Bauhammer mit politischem Kalkül! Mit einem Investment von 1,5 Milliarden Euro – teilweise staatlich finanziert – wurden Turbinen im Meer aufgestellt. Der Offshore-Windpark ist fast fertiggestellt und könnte bald in Betrieb gehen. Doch dann kam der Hammer aus dem Oval Office.

Die US-Regierung hat veranlasst, dass ein Milliardenprojekt im Atlantik kurz vor seiner Fertigstellung brachliegt. Unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit muss der dänische Investor Ørsted sein Projekt „Revolution Wind“ pausieren. Welche Bedenken hinter dem verhängten Baustopp stehen, erklärte das Weiße Haus nicht. Dabei war der Windpark des europäischen Konzerns nahezu fertig. Bereits 80 Prozent der Technik sind auf dem Ozean installiert. 2026 hätten die Turbinen anlaufen sollen, um Strom durch Wind zu produzieren.

Ørsted gehört zu mehr als 50 Prozent dem Königreich Dänemark und ist damit staatlich geführt. Der Konzern war schon vor diesen jüngsten Entwicklungen in finanzieller Schieflage. Die Ausgabe neuer Aktien für 60 Milliarden dänische Kronen (gut acht Milliarden Euro) sollte Ørsted über Wasser helfen, bis sich die Investitionen refinanzieren. All das steht nun auf der Kippe.

45 der 65 geplanten Windräder des Projekts „Revolution Wind“ stehen bereits im Atlantik. Der Park sollte 704 Megawatt Strom erzeugen und damit 350.000 Haushalte in Rhode Island und Connecticut versorgen. „Ørsted prüft alle Optionen, um die Angelegenheit zügig zu lösen“, erklärte das Unternehmen, nachdem die US-Regierung die Baumaßnahmen am Freitag stoppen ließ. Ob die Aktienemission wie geplant erfolgen kann und ob rechtliche Schritte gegen die US-Regierung eingeleitet werden, ist derzeit noch unklar.

Trumps Krieg gegen Windkraft
Trump ist ein bekennender Gegner von Windkraft. Windräder seien in den Augen des US-Präsidenten hässlich, unzuverlässig und teuer. Direkt nach seinem Amtsantritt setzte er die Vergabe neuer Offshore-Lizenzen aus. Seither legt das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) allen geplanten Baumaßnahmen für Windparks Steine in den Weg. Der Ørsted-Skandal ist ein neuer Höhepunkt in Trumps Krieg gegen die Windenergie.

Die Offshore-Windkraftbranche steht weltweit unter massivem Druck. Nach Jahren rasanter Expansion belasten steigende Finanzierungskosten, hohe Zinsen, Lieferkettenprobleme und politische Unsicherheiten zahlreiche Projekte. Milliardeninvestitionen stehen auf dem Spiel, während einige Regierungen Förderzusagen zurückfahren oder Genehmigungsverfahren stoppen. Analysten warnen, dass der globale Ausbau der erneuerbaren Energien ins Stocken geraten könnte – mit Folgen für Energiesicherheit und Klimaziele.

Kommentare anzeigen

  • Wenn Trump in den Spiegel schaut, scheint er Ähnlichkeit mit einem Windrad zu entdecken.
    Deshalb ist's nicht verwunderlich, dass er Windräder als hässlich empfindet.
    Zudem könnte er mit dem Baustop versuchen, DK bzgl. Grönland gefügig zu machen.

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Sara Breitner