Merz reagiert giftig auf Fragen beim USA-Besuch

Der erste Staatsbesuch des neuen deutschen Bundeskanzlers in den Vereinigten Staaten wurde auf beiden Seiten des Atlantiks mit vielen Erwartungen und auch einigen Befürchtungen entgegengesehen. Am Tag nach dem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump im Ovaloffice im Weißen Haus konstatieren die meisten, dass Friedrich Merz sich zufriedenstellend geschlagen hat. Das, obwohl er nur insgesamt drei Minuten und 50 Sekunden zu Wort kam, weil Trump sich einfach nicht stoppen ließ. Das Treffen zwischen den Politikern lief offenbar äußerst friedlich und zuvorkommend von beiden Seiten her ab, aber als es an der Zeit war, vom amerikanischen Fernsehen interviewt zu werden, zeigte der deutsche Kanzler plötzlich Zähne. 

Amerikanische Einmischung unerwünscht 

In Gesprächen mit den Nachrichtensendern Fox News und CNN kam nämlich die Frage nach der Haltung der deutschen Regierung gegenüber der AfD auf. Die Frage lag nahe, nachdem der südafrikanische Milliardär Elon Musk während seiner Zeit als Berater für Trump lauthals Reklame für die AfD gemacht und sich auf seiner sozialen Media-Plattform X äußerst kritisch über den Wahlgewinn der Koalitionsregierung ausgesprochen hatte. Auch Trump und der amerikanische Vize-Präsident J.D. Vance hatten sich nach den deutschen Wahlen kritisch über die Ausgliederung der AfD geäußert. Merz stellte im amerikanischen Fernsehen klar, dass eine Einmischung in die deutsche Innenpolitik seitens der Vereinigten Staaten unerwünscht sei. „Deutschland ist eine erwachsene Demokratie“, betonte der Kanzler während der Interviews. „Wir brauchen keine Lektionen von außen bezüglich der Regierungsführung und demokratischen Praxis in der Bundesrepublik“.

AfD schwer enttäuscht 

In der Zwischenzeit zeigt sich hierzulande die Parteivorsitzende der AfD, Alice Weidel, zutiefst betrübt über die neuerlichen Auseinandersetzungen zwischen dem amerikanischen Präsidenten und dessen vorherigen Berater Musk. „Es ist traurig, wenn zwei visionäre und selbstbewusste Persönlichkeiten in einen solchen unschönen Streit geraten“, sagte Weidels Sprecher Daniel Tapp in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Uns bleibt dabei aber selbstverständlich nur die Rolle des betrübten Beobachters“. Die Schlammschlacht zwischen den beiden Amerikanern über Trumps geplante Steuerreform artet sich zurzeit immer weiter aus. Während Musk den Präsidenten auf das Übelste auf seiner Plattform X beschimpfte, erklärte Trump seinen ehemaligen Kampfgenossen als „total verrückt geworden“.

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Alexander Grünstedt