Luftwaffe schickt Eurofighter nach russischem Aufklärungsflugzeug

Nach zwei dramatischen Wochen, in denen russische Drohnen und Kampfjets mehrmals den Luftraum von NATO-Mitgliedsländern verletzt hatten, verlangten die Unionsparteien, dass die NATO in ihrer Beratung am kommenden Dienstag in Zukunft harte Gegenmaßnahmen beschließen wird. Als Beispiel für harte Maßnahmen wurde der Abschuss von russischen Kampfjets über NATO-Luftraum genannt. Wenige Stunden nach der Forderung musste die deutsche Luftwaffe zwei Eurofighter im Auftrag der NATO starten, nachdem wieder ein unidentifiziertes Flugzeug ohne Flugplan oder jeglichen Funkkontakt über der Ostsee gesichtet wurde.

Internationaler Luftraum 

Nach Angaben eines Sprechers der Luftwaffe starteten die beiden Eurofighter auf dem Fliegerhorst Rostock-Laage. Der Auftrag war nicht nur herauszufinden, woher das Flugzeug kam, sondern auch, den unbekannten Eindringling zu eskortieren. In einer sogenannten Sichtidentifizierung konnte aufgeklärt werden, dass es sich wiederum um ein russisches Flugzeug handelte. Dieses Mal drehte es sich um ein Aufklärungsflugzeug des Typs Il-20M. Da sich der russische Flieger immer noch im internationalen Luftraum befand, verblieb die Aktion bei einer Eskorte und keiner Abwehr. Die Lage im Ostseeraum ist allerdings weiterhin angespannt.

Türkei als Vorbild 

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, sagte gestern in einem Gespräch gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Diese Provokationen und Tests Russlands werden nur enden, wenn wir sämtliche militärischen Grenzverletzungen klar beantworten“. Lediglich eine klare Botschaft „bis hin zum Abschuss russischer Kampfjets über NATO-Gebiet“ sei wirksam gegen Putin. „Jetzt sind es Luftraumverletzungen, bald der Beschuss einzelner Ziele, dann kommen russische Soldaten“, sagte Hardt. Als deutliches Beispiel nennt die Union den Abschuss eines russischen Fliegers über der Türkei im Jahre 2015. Damals hatte der türkische Präsident Erdogan seinen russischen Amtskollegen mehrmals vor weiteren unautorisierten Grenzüberflügen gewarnt. Der Abschuss der russischen Suchoi-Su 24 im syrisch-türkischen Grenzgebiet führte zwar zu einer ernsten diplomatischen Krise zwischen den beiden Staaten und russischen Sanktionen, aber seither sind keine unangemeldeten russischen Kriegsflieger in der Türkei gemeldet worden.

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Alexander Grünstedt