Lehrerin kassiert 16 Jahre lang volles Gehalt – ohne zu arbeiten

Eine verbeamtete Lehrerin aus dem Ruhrgebiet war 16 Jahre lang krankgeschrieben und kassierte trotzdem ihr volles Gehalt! Der aktuelle Schulleiter kannte nicht einmal ihren Namen – noch nie gehört! Während ihre Kolleginnen und Kollegen täglich in überfüllten Klassen stehen, flossen bei ihr über eineinhalb Jahrzehnte lang Tausende Euro, ohne dass sie auch nur eine Unterrichtsstunde erteilte.

Ein außergewöhnlicher Fall sorgt in Nordrhein-Westfalen für Aufsehen: Eine verbeamtete Lehrerin war über 16 Jahre lang krankgeschrieben – und erhielt in dieser Zeit weiterhin ihr volles Gehalt. Nun entschied das Oberverwaltungsgericht NRW, dass sie sich einer amtsärztlichen Untersuchung unterziehen muss.

Jahrelang kein Unterricht – trotzdem volles Gehalt

Seit 2009 war die Pädagogin ununterbrochen krankgeschrieben. Während Angestellte nach sechs Wochen Krankengeld erhalten, gilt für Beamte ein anderes System: Sie bekommen im Krankheitsfall unbegrenzt ihre vollen Bezüge. So flossen über die Jahre Millionen Euro an Gehalt, ohne dass die Lehrerin eine einzige Unterrichtsstunde hielt.

Als das Land NRW die Frau im Frühjahr 2025 aufforderte, ihre Dienstfähigkeit durch einen Amtsarzt überprüfen zu lassen, weigerte sie sich. Daraufhin klagte sie vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf – ohne Erfolg. Auch das Oberverwaltungsgericht (OVG) wies ihren Antrag nun zurück. Die Begründung: Es sei ein legitimes öffentliches Interesse, festzustellen, ob eine dienstfähige Lehrkraft ihren Beruf wiederaufnehmen könne oder endgültig als dienstunfähig gilt.

Finanzielle Konsequenzen möglich

Sollte die Untersuchung ergeben, dass die Frau nicht mehr arbeitsfähig ist, droht ihr die Versetzung in den Ruhestand. Das hätte finanzielle Folgen: Anstelle ihres bisherigen Vollgehalts würde sie künftig nur noch eine Pension erhalten – in der Regel deutlich geringer. Zusätzlich muss sie die Kosten des Gerichtsverfahrens tragen.

Sollte sie arbeitsfähig sein, handelt es sich um einen Betrugsfall mit möglicherweise strafrechtlichen Konsequenzen. Es gibt tatsächlich Hinweise darauf. Laut Bild-Zeitung hat die Lehrerin nämlich in der Zwischenzeit eine Heilpraktiker-Ausbildung angefangen und damit möglicherweise ein zweites Einkommen generiert!

Kritik von Lehrerverbänden

Der Präsident des NRW-Lehrerverbands, Andreas Bartsch, zeigte sich empört: „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich die hohen Belastungen im Schuldienst tragen.“ Gerade in Zeiten von Lehrermangel seien solche Fälle besonders bitter, weil Stellen nicht voll nachbesetzt werden könnten.

Die Bezirksregierung Düsseldorf will den Fall nun genauer untersuchen. Dabei soll geklärt werden, warum über so viele Jahre keine Überprüfung der Dienstfähigkeit erfolgte. Auch mögliche Nebentätigkeiten der Lehrerin stehen im Raum – Hinweise auf ein Fehlverhalten liegen bislang allerdings nicht vor.

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  • Leider ist das kein Einzelfall.
    Hier liegt auch ein Problem bei den Schulleitern und dem Schulämtern vor, diese müssten das prüfen. Ist ein Lehrer nicht körperlich Krank sondern Geistig nicht mehr fähig, muss ihm eine andere Stelle angeboten werden. Nebenbei müssen die Privaten Versicherungen dazu gebracht werden diese Fälle an das Schulamt zu melden.

  • In vielfältiger Betrachtung eines solchen Falles macht es mich nur fassungslos ( waren die Vorgesetzten, wo waren die Krankenkassen , gibt es keine Rückkehrgespräche/ Wiedereingliederungsgespräche bei Langzeitkranken, etc.). Ich bin gespannt, ob und welche Konsequenzen es haben wird und wie man gedenkt zukünftig konstruktive Strukturen zu schaffen.

  • Wer weiß wieviele Beamte noch irgendwo krankfeiern und niemand merkt s...
    Es stellt sich die Frage wie es sein kann, dass da 16 Jahre lang niemand nachfragt? Ein normaler Arbeitnehmer fällt nach 6 Wochen schon ins Krankengeld, muss in den meisten Fällen alle 2 bis 3 Wochen zum Arzt und eine neue Krankmeldung holen und spätestens nach einem Jahr kriegt er Probleme.
    Warum darf ein Beamter länger und "unkomplizierter" krank sein? Ist das ein wertvollerer Mensch? Da fühlt man sich als Arbeitnehmer doch direkt mal diskriminiert...

  • Und was passiert denn mit dem Arzt, der über eine so lange Zeit einfach krankschreibt? Macht der sich denn nicht auch strafbar, wenn es herauskommt, dass die Frau eigentlich gar nicht so krank ist?

  • Kein Einzelfall, Beamte haben kein Ende der Lohnfortzahlung, also unendlich lange weiter Vergütung und Prüfungen gibt es selten oder nie, da ja der Steuerzahler dafür aufkommt

  • Ja, die armen Beamten. Man geht zum Amtsarzt und da funktioniert das schon mit dem Krankschreiben auf Dauer. Wenn die eine Krankheit nicht reicht um lange nicht arbeiten zu müssen, sucht man sich eine weitere Krankheit aus.Das kann man im günstigsten Falle bis zur Frühpensionierung durchziehen. Den Arzt wird man wohl nicht belangen können, wenn die Patientin immer mit anderen Krankheiten ankommt. Das ist dann jedesmal wie ein Neustart
    Wenn die Schulleitung, nachfragt, legt man eben eine weitere Krankschreibung vor die nicht befristet ist. Damit dürfte die Sache erledigt sein.
    Das Gehalt läuft in voller Höhe weiter Wer das versteht ,diesen Vorteil auszunutzen , der kann sich's im Leben gut gehen lassen, auf Kosten anderer
    Die Krankenkassen fragen da auch nicht nach., es wird einfach bezahlt. bei diesen Privatpatienten..

    ..

  • Selbst wenn herauskommt , dass da einiges nicht so korrekt lief, wird das Gericht wohl ein Urteil bilden, damit die Lehrerin ihre Pensionsansprüche nicht verliert. Da wird irgendetwas getrickst oder anders bewertet und schon ist die Sache geklärt Da hätte ja die Krankenkasse oder die Schulleitung nachfragen können, haben das aber nicht gemacht. So trifft andere eine Mitschuld und die Lehrerin ist fein raus.
    Es wurde auch bekannt, dass ein Lehrer der in Frühpension geschickt wurde, weil angeblich arbeitsunfähig, in der Schweiz dann arbeitete und dort sehr gut verdiente. Möchte mir hier kein Urteil erlauben, glaube aber, eine Grauzone dürfte schon vorhanden sein.
    Ein Miete bei uns, Konrektor an der Schule, liess sich 3 Wochen lang krankschreiben und hat mit anderen seine Wohnung renoviert.
    Beins ind er rFirma wurde einer krank Der blieb über 3 Wochen zuhause Mein Chef bat mich, den mal zu besuchen Der eigentllche Grund war, festzustellen, ob sich der Kranke zuhause aufhält, denn seine Krankheit erlaubte keinen Ausgang.
    Wenn jemand solange krank geschrieben ist wie diese Lehrerin, dann sollten ab und an, Besuche von der Krankenkasse stattfinden, deinicht angekündigt werden.

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Sara Breitner