Krieg an der Ostsee: Polen stellt sich gegen russischen Angriff

Die Lage zwischen der EU und Russland eskaliert: Polen musste auf einen Angriff über der Ostsee reagieren, bei dem eine russische Aufklärer-Maschine zur Spionage eingesetzt worden war.

Wie sicher sind die Ostgrenzen von NATO und EU tatsächlich noch? Grund zur Sorge bereitet der aktuellste militärische Zwischenfall, welcher sich über der Ostsee ereignet hat. Polens Luftwaffe musste eine russische Militärmaschine „zurückbegleiten“, die einen unerlaubten Aufklärungsflug durchführte. Die Iljuschin Il-20 hatte keinen Flugplan eingereicht und war mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs, wie das Operative Kommando der polnischen Streitkräfte am Mittwochmorgen in einem Beitrag auf X mitteilte. 

Luftraum war Polen zugeordnet
Polen griff deswegen ein, weil das russische Flugzeug in den ihm zugeordneten Luftüberwachungs- und Abfangsektor im Rahmen der NATO-Luftverteidigung eingedrungen war. Nach den sogenannten Air Policing-Missionen müssen all jene Flugzeuge, die ohne Transponder oder Kontakt zu Fluglotsen fliegen, identifiziert und abgefangen werden.

Russen wurden „zurück eskortiert“
Russische Militärflugzeuge lösen immer wieder Alarmstarts aus, weil sie regelmäßig entlang der NATO-Grenzen und über der Ostsee unterwegs sind. Polen schickte im aktuellen Fall zwei eigene MiG-29 Kampfjets nach oben und fing die Il-20 ab. Die Maschine wurde schließlich aus dem Zuständigkeitsbereich eskortiert. Der polnische Luftraum sei aber nicht verletzt worden. Dennoch hieß es: „Die polnischen Streitkräfte sind weiterhin ständig bereit, auf jede Bedrohung zu reagieren und die Souveränität des polnischen Luftraums zu schützen.“

Russland hat bereits einige Luftraumverletzungen an der NATO-Ostflanke begangen. So hatte etwa Litauen in der Vorwoche gemeldet, dass kurzzeitig zwei russische Militärflugzeuge in den eigenen Luftraum an der Grenze zur russischen Enklave Kaliningrad eingedrungen waren. Moskau wies diese Vorwürfe allerdings zurück.

Vorfall im September hatte Konsequenzen
In der Nacht zum 10. September flogen gleich mehrere russische Kamikazedrohnen in den polnischen Luftraum ein und wurden daraufhin teils von NATO-Kampfjets abgeschossen. Es handelte sich um den bislang heftigsten Vorfall dieser Art. Als Konsequenz startete die NATO eine neue Operation zum Schutz der Ostflanke und erhöhte die Zahl der dort stationierten Kampfjets.

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Martin Beier