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Höllenqualen erlitten: Hunderte Urlauber beim Baden im Meer verletzt

Großeinsatz des Rettungsdienstes: Mehr als 200 Personen wurden beim Baden im Meer schwer verletzt. Eine offizielle Warnung ist aufrecht: Es geht um Feuerquallen, die in der Ostsee (ihr Unwesen) treiben.

Auf dieses Mitbringsel vom Urlaub können alle Reisenden wohl getrost verzichten: Die stechenden Schmerzen unter und rote Quaddeln auf der Haut, wenn man unfreiwilligen Kontakt mit einer Feuerqualle hatte. Gleich 220 Badegäste in Scharbeutz in Schleswig-Holstein wurden von den Meerestieren erwischt. Zwei hatten gar eine allergische Reaktion und mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten.

Urlaub an der Ostsee endet beim Arzt
Alle anderen Betroffenen bekamen von Helfern der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Rasierschaum auf jene Körperstellen gesprüht, die von den Quallen verbrannt worden waren. Thies Wolfhagen, Sprecher der DLRG Schleswig-Holstein, erklärt: „Die betroffenen Stellen werden mit dem Schaum großzügig eingesprüht. Nach 15 Minuten Einwirkzeit sind die Nesseln der Quallen inaktiv. Der Schaum kann dann mit einem stumpfen Gegenstand, etwa einer EC- oder Sammelkarte, wieder entfernt werden.“

Feuerquallen leben eigentlich in der Nordsee, werden aber gerade im Spätsommer häufig durch Wind und Strömung in die Ostsee getrieben. Ihre Tentakel sind so gut wie unsichtbar und erreichen oft eine Länge von mehreren Metern. Mithilfe dieser Tentakel, in denen Nesselzellen sitzen, wird die Beute gefangen. Bei Berührung injizieren die Tiere mit hohem Druck ein Gift in die Haut, was starke Schmerzen und Hautirritationen zur Folge hat.

Experte Wolfhagen rät: „Erst einmal Ruhe bewahren, die betroffene Stelle nicht mit der Hand berühren und auf keinen Fall mit Süßwasser abspülen. Denn das würde dafür sorgen, dass noch intakte Nesselzellen sich öffnen und ihr Gift abgeben.“ Salzwasser sei zum Spülen besser geeignet

Wer nach Kontakt Anzeichen einer allergischen Reaktion zeigt, sollte ohne Zögern ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Unter Umständen kann es zu einem lebensbedrohlichen Schock kommen. Wolfhagen: „Wenn Kreislauf- oder Atembeschwerden auftreten, muss sofort ein Arzt her.“

Die schönsten Ostsee-Strände sind wieder Quallen-frei
Mittlerweile gibt es an der Ostsee übrigens Entwarnung: Die Windrichtung hat sich geändert und die Quallen wurden aufs offene Meer hinausgetrieben. Die DLRG hisst bei erhöhtem Feuerquallen-Aufkommen an betroffenen Strandabschnitten rote oder rot-gelbe Flaggen als Badewarnung.

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Martin Beier