

Bisher wurden Drohnen als die größte Bedrohung für den deutschen Luftverkehr angesehen. Gerade erst wurden mehrere Flugplätze in ganz Europa mehrere Stunden lang lahmgelegt, nachdem vermeintlich russische Drohnen den Flugverkehr verhinderten. Tausende Passagiere mussten sich mit enormen Verspätungen und Flugstornierungen auseinandersetzen. Den Fluggesellschaften und Lufthäfen kosteten die Eingriffe viele Millionen. Jetzt kommt eine neue Bedrohung, denn die Störungen und Angriffe mithilfe von einfachen Laserstrahlen häufen sich in Deutschland.
Rheinland-Pfalz berichtet von Übergriffen
Die neuesten Vorfälle ereigneten sich auf dem Militärflugplatz in Spangdahlem in Rheinland-Pfalz, der von amerikanischen Streitkräften genutzt wird. Dort wurden seit Beginn des Monats mehrere Angriffe auf amerikanische Kampfjets und deren Piloten ausgeübt. Bei den Attacken wurde ein Laserstrahl auf das Cockpit eines Flugzeugs gerichtet, um den Piloten zu blenden. Bisher sind die Vorfälle glimpflich abgelaufen und keiner der Piloten kam zu Schaden. Blendungen durch Laser können allerdings zu schweren Gesundheitsbeeinträchtigungen wie kurzzeitiger Erblindung des Piloten führen und im schlimmsten Fall einen Flugzeugabsturz veranlassen. Nach Angaben der deutschen Flugsicherung wurden mehr als 200 Vorfälle dieser Art bereits in diesem Jahr in Deutschland registriert.
Suche nach Tätern
Die Kriminalpolizei in Trier in Rheinland-Pfalz hat jetzt Ermittlungen wegen Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr eingeleitet und sucht nach Zeugen, die möglicherweise etwas Verdächtiges rund um den Militärflugplatz in Spangdahlem bemerkt haben. Angriffe durch Laser sind ein bevorzugtes Mittel der chinesischen Streitkräfte. In diesem Jahr kam es zu einem schwerwiegenden Zwischenfall, nachdem eine Bundeswehrmaschine bei einem EU-Einsatz gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer vom chinesischen Militär mit Lasern ins Visier genommen wurde. Der Vorfall resultierte in einer diplomatischen Krise, bei der der chinesische Botschafter in Deutschland, Deng Hongbo, vom Auswärtigen Amt einbestellt und verwarnt worden war.