Gesundheitsamt warnt: Seltenes Virus tötet Menschen in Süddeutschland

Experten sind besorgt: Wird sich das tödliche Virus bald auf ganz Deutschland ausbreiten? Im Süden gibt es bereits mehrere Infizierte, ein Mann starb sogar am seltenen Bornavirus.

Das Bornavirus kommt in großen Teilen Bayerns in Feldspitzmäusen vor. Seit 1. März 2020 gibt es eine Meldepflicht für Erkrankungen beim Menschen. Dem Robert-Koch-Institut wurden in der Folge bis zu sieben akute Infektionsfälle pro Meldejahr übermittelt. In ganz Deutschland waren es bisher insgesamt 55 Infektionen.

Schwere Gehirnentzündungen als Folge
Erst 2018 konnte festgestellt werden, dass das Virus schwere Gehirnentzündungen beim Menschen auslösen kann. Im oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm haben sich nun zwei Personen angesteckt, einer von ihnen sei kürzlich an der Infektion gestorben, wie das Landratsamt am Montag mitteilte. Der zweite Mensch befinde sich in medizinischer Behandlung.

Infektionswege noch nicht geklärt
Das örtliche Gesundheitsamt arbeite „intensiv an der Klärung eines möglichen Infektionswegs der beiden betroffenen Personen“ und stehe in engem Kontakt mit dem zuständigen Landesamt, so heißt es.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das Landratsamt Ebersberg, ebenfalls in Oberbayern, eine vorsorgliche Warnung vor dem Virus ausgesprochen. Mehreren Tieren in der Region, darunter auch Pferde und drei Igel, waren infiziert und starben. Und laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks gab es auch in einer Pflegestation im niederbayerischen Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) mit dem Erreger infizierte Igel. Dennis Rubbenstroth, Leiter des Nationalen Referenzlabors für Bornavirus-Infektionen am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems, weiß: Alle Nachweise wurden bisher in Bayern erbracht.

Kontakt mit Mäusen meiden
Da die Feldspitzmaus das sogenannte Virusreservoir ist, geschieht eine Übertragung auf Menschen nach aktuellem Forschungsstand durch Kontakt zu infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen. Infizierte Mäuse scheiden das Virus über Kot, Urin und Speichel aus, ohne selbst zu krank zu werden. Die Behörden raten dazu, den Kontakt zu den Mäusen und deren Ausscheidungen tunlichst zu vermeiden.

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Martin Beier