

In Norwegen werden im Augenblick die Polizei und der nationale Geheimdienst auf Trab gehalten, nachdem es nur so von Anschlägen, Sabotageakten und Übergriffen hagelt. Erst gestern Nachmittag wurden zwei Staatsbürger von Singapur festgenommen, nachdem sie Drohnen über die militärische Anlage der Festung Akershus gesteuert hatten. Nur wenige Stunden später wurden Drohnen über dem Flugplatz von Gardermoen gesichtet und der Flugverkehr musste über mehrere Stunden hinweg eingestellt werden. Der oder die Täter im Gardermoen-Sabotageakt konnten immer noch nicht ermittelt werden. In der vergangenen Nacht kam es erneut zu einem Zwischenfall, dieses Mal in der Nähe des königlichen Schlosses im Zentrum der norwegischen Hauptstadt.
Bombe explodiert in der Innenstadt
Gestern Abend kurz vor 21 Uhr wurde die Osloer Innenstadt von einer Explosion erschüttert. Kurz danach wurde von den norwegischen Behörden eine Warnung an die Anwohner in der norwegischen Hauptstadt per SMS herausgeschickt, in der sie gebeten wurden, im Haus zu bleiben und sich von den Fenstern fernzuhalten. Eine zweite Explosion folgte kurz danach. Die Polizei samt Bombenentschärfungseinheit war nach Angaben eines Sprechers innerhalb weniger Minuten nach der ersten Explosion am Tatort und konnte mitteilen, dass es sich bei der zweiten Explosion um eine kontrollierte Sprengung handelte. Obwohl viele Spaziergänger in der Innenstadt unterwegs waren, kam es nicht zu Personenschäden. Mehrere Fahrzeuge mit zerbrochenen Scheiben konnten gesehen werden.
Verdächtige festgenommen
Die Explosion geschah nicht nur in der Nähe des königlichen Schlosses, sondern auch nicht unweit der israelischen Botschaft. Dennoch geht die Polizei jetzt davon aus, dass es sich hier nicht um ein politisch motiviertes Attentat handelt, sondern vielmehr um einen in der Öffentlichkeit ausgetragenen Bandenkrieg. Bisher wurden drei Verdächtige im Zusammenhang mit der Sprengung festgenommen, darunter ein 13-Jähriger. Bei den Sprengsätzen soll es sich nach Angaben der Polizei um zwei Handgranaten handeln, die sich auf den Balkankrieg im ehemaligen Jugoslawien zurückführen lassen. Große Teile der Osloer Innenstadt wurden im Jahre 2011 von einer massiven Autobombe zerstört, nachdem der rechtsradikale Terrorist Anders Behring Breivik bei einem Amoklauf versuchte, das Regierungsviertel in die Luft zu sprengen.