Wetter-Experten sind völlig überrascht: Innerhalb weniger Stunden wuchs ein Sturm zum unberechenbaren Hurrikan der stärksten Kategorie an. Er trifft in Kürze auf die Karibik-Inseln St. Martin und St. Barts sowie die Turks- und Caicosinseln treffen.
Hurrikan „Erin“ brauchte nur neun Stunden, um zur stärksten Kategorie 5 anzuwachsen. Damit wird die Hurrikan-Saison über dem Atlantik stark eingeläutet. Am Samstagmorgen (Ortszeit) hatten sich die Windgeschwindigkeiten auf 255 km/h gesteigert. Hurrikan-Experte Michael Lowry bezeichnet diese Entwicklung als „unglaublich – besonders für den 16. August“.
Starker Auftakt zu Beginn der Saison
So früh wurden bisher nur vier andere Atlantik-Stürme der Kategorie 5 registriert. Der Höhepunkt der Hurrikan-Saison wird erst Mitte September erwartet. „Erin“ bewegte sich am Samstag mit 24 km/h westwärts – rund 235 Kilometer nordöstlich von San Juan (Puerto Rico). Zwar wird der Hurrikan wohl über dem Meer bleiben, die Karibik-Inseln St. Martin und St. Barts sowie die Turks- und Caicosinseln rechnen trotzdem mit extremen Regenfällen, gefährlichen Wellen und Erdrutschen am Sonntagmorgen.
Die US-Regierung schickte aus Sicherheitsgründen über 200 Katastrophenhelfer nach Puerto Rico, wo 367 Notunterkünfte einsatzbereit sind, wie Wohnungsministerin Ciary Pérez Peña verkündete. Auf den Bahamas, wo „Erin“ zu Wochenbeginn heftigen Regen, Sturmböen und Wellen bringen wird, wenn die Prognosen recht behalten, bereiteten die Behörden erste Notquartiere vor. „Diese Stürme sind sehr unberechenbar und können sich plötzlich bewegen“, stellt Aarone Sargent, Katastrophenschutz-Chef der Bahamas deutlich klar.
Könnte sich noch verdoppeln
Ein Hoffnungsschimmer: Im Tagesverlauf schwächte sich „Erin“ minimal ab. Seine Windgeschwindigkeiten fielen auf höchstens 240 km/h, also eine Kategorie 4. Dennoch halten Experten den Sturm weiterhin für brandgefährlich, warnte das Nationale Hurrikanzentrum in Miami. „Erin“ könne ohne Weiteres doppelt so groß werden wie bislang.
Viele werden noch folgen
Mit „Erin“ verzeichnete man bereits den fünften benannten Sturm dieser Saison, aber den ersten Hurrikan. Viele weitere könnten noch folgen: Experten rechnen mit bis zu zehn Hurrikans, drei bis fünf davon mehr als 177 km/h ,also ab Kategorie 3.