Ende einer deutschen Tradition: Absage von Mega-Spektakel schockiert

Seit Jahrzehnten begeistert eine deutsche Tradition Bürger und Touristen gleichermaßen. Jetzt ist aber Schluss mit der berühmten Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin. Der Veranstalter gab bekannt, dass sie dieses Jahr nicht stattfinden wird. 

 Benedikt Alder, Geschäftsführer der „Berlin feiert Silvester (BfS) GmbH“, sagte zur Deutschen Presse-Agentur, „Eine Veranstaltung, wie es sie in den vergangenen Jahrzehnten immer gab am Brandenburger Tor, wird es aus meiner Sicht nicht geben.“ Damit folgt sein Statement einer Absage von Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betreffend der Finanzierung seitens des Landes: „Es ist meiner Meinung nach nicht Aufgabe der Steuerzahler, solche Veranstaltungen mitzufinanzieren. Erst recht nicht in Zeiten einer angespannten Haushaltslage.“

65.000 Besucher am Tor
Die Party, bei der immer zahlreiche Künstler auftreten, findet seit Jahrzehnten statt und wurde zuletzt regelmäßig live vom ZDF übertragen. Über 65.000 internationale Besucher kamen zum Tor selbst, um zu feiern und um Mitternacht das Feuerwerk zu bewundern. 2024 waren immerhin noch 2,6 Millionen Zuschauer vor den heimischen Fernsehern mit dabei, etwa eine halbe Million weniger als 2023.

Wegner will klar kommuniziert haben
Anfang Juli hatte der Veranstalter besorgt mitgeteilt, dass für dieses Jahr die Finanzierung wackeln würde. Schuld daran seien die fehlenden Zusagen zu Landeszuschüssen, da die alleinige Unterstützung durch das ZDF nicht ausreiche. Wegner gibt an, dass dem privaten Veranstalter bereits vor zwei Jahren mitgeteilt worden sei, dass Berlin ab 2025 kein Geld mehr für die Show bereitstellen werde. „Auch im letzten Jahr haben wir sehr klar kommuniziert: ,Dieses Jahr gibt es noch einen Zuschuss, 2025 ist Schluss.‘“

Nun habe man aus den Medien und nur per Mail erfahren, dass der Veranstalter ohne Zuschuss nicht mehr weitermachen könne. „Wenn der Veranstalter der Meinung ist, er möchte nicht mehr, dann ist es so“, stellte Wegner klar. „Wir führen jetzt Gespräche“, fügte er hinzu.

Spekuliert wird etwa über ein Feuerwerk am Brandenburger Tor. Oder: „Ein Veranstalter macht die Party mit dem ZDF, aber mit einer anderen Finanzierung oder mit einem anderen Konzept. Das ist ja unbenommen.“

Genaue Zahlen nicht öffentlich gemacht
Unklar ist indes, wie hoch die finanzielle Unterstützung, die zuletzt vom Land Berlin für die Silvester-Show locker gemacht wurde, eigentlich war. Laut Veranstalter betrug sie zwischen 500.000 Euro und einer Million Euro, auch durch die Anmietung von Werbeflächen von landeseigenen Gesellschaften. Die Berliner Senatswirtschaftsverwaltung steuerte nach eigenen Angaben im Vorjahr 300.000 Euro bei, aber auch andere Senatsbereiche hätten sich an der Finanzierung beteiligt.

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  • Ich gehe da sowieso nicht hin. Aber sehr auffallend ist, dass plötzlich für alle möglichen Traditionen in Deutschland das Geld fehlt. Vom Sparen ist seit Jahrzehnten die Rede, aber früher hat man in Traditionen eine Bedeutung gesehen. Und deshalb wurden sie bezahlt. Unsere Politiker werfen mit Milliarden um sich, aber UNSERE Traditionen sind nichts wert. Man wirft sie einfach weg. Vom "deutschen Volke"...

  • Klamauk zur Tradition (hoch-)zustilisieren, ist m.E. ziemlich fragwürdig (insbesondere in Anbetracht solch hoher Kosten). Werde vermutlich nichts vermissen.

  • Begrüsse ich! War nicht vorauszusehen ,aber Geld regiert nun einmal Alles und wenn ich es Nicht habe oder zur Verfügung gestellt bekomme??? Es sind somit Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen worden, keine Party und Kein Feuerwerk für 100.000 und mehr Euro, GUT für das Klima und die CO2 Bilanz! Ob es der Hintergrund ist oder war der zur Absage geführt hat??? Würde ich mir auch für die jährliche Pyronale am Olympiastadion/Maifeld, was ja schon eine zweifelhafte Vergangenheit hat wünschen. Solche Werbung 2 für 1 von Berliner Rundfunk 91,4 auszustrahlen oder überhaupt zuzulassen und im Gegenzug die Klimaverbesserung anzusprechen? Wie kann man Werbung für Klimafreundliches "Feuerwerk" einmal im Jahr machen und uns mit Verboten Autoverbot CO2 Belastung in der Stadt drangsalieren!

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Martin Beier