Drohungen ausgesprochen: Eurovision Song Contest steht vor dem Aus

Das populärste Kultur-Event überhaupt, der Eurovision Song Contest, steht vor dem Aus. Grund sind die Drohungen von Ländern wie Spanien, Irland, Slowenien, Island und den Niederlanden, im Falle einer Teilnahme Israels in den Boykott zu treten.

Eine erneute Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contests könnte die Veranstaltungen als ganze zum Kippen bringen. Denn die Liste jener Staaten, die ihre Teilnahme dann zurückziehen wollen, wird immer länger. Nun ließ auch Spanien als einer der sogenannten „Big 5“-Staaten verlautbaren, dass die Zulassung Israels zum Bewerb zum Rückzug des eigenen Beitrags führen werde.

Mehrere Länder drohen mit Boykott
Damit stellt sich Spanien in eine Reihe mit Irland, Slowenien, Island und den Niederlanden. Der spanische Kulturminister Ernest Urtasun sagt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: „Wenn es uns nicht gelingt, Israel auszuschließen, sollte Spanien nicht teilnehmen.“

Kultusminister spricht Klartext
Regierungschef Pedro Sánchez hatte bereits im Mai den Ausschluss Israels von dem Musikwettbewerb gefordert. Der spanische Sender RTVE hatte zusätzlich vor der Ausstrahlung des ESC-Finales eine Botschaft gezeigt, in der „Frieden und Gerechtigkeit für Palästina“ gefordert wurde. „Wir müssen sicherstellen, dass Israel nicht an der nächsten Ausgabe des Eurovision Song Contests teilnimmt“, sagte jetzt Kulturminister Urtasun.

Die endgültige Entscheidung obliegt der verantwortlichen Europäischen Rundfunkunion (EBU). Zieht Spanien seine Unterstützung zurück, hat das massive Konsequenzen. Denn es gehört neben Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien zu den sogenannten „Big 5“-Staaten beim ESC. Dabei handelt es sich um jene Länder, die zu den größten Geldgebern der EBU gehören und einen großen Publikumsanteil stellen. Somit sind sie zusammen mit dem Gastgeber immer fix im Finale, während sich die anderen Länder erst dafür qualifizieren müssen.

Beratungen laufen noch
ESC-Direktor Martin Green zeigt Verständnis für die Bedenken angesichts der dramatischen Lage im Gazastreifen geäußert. Die Konsultationen aller EBU-Mitgliedstaaten zu dem Thema seien aber noch nicht beendet. Noch bis Mitte Dezember haben die einzelnen Sender Zeit mitzuteilen, ob sie beim nächsten ESC im Mai in Wien dabei sein werden.

Israel besteht auf Teilnahme
Israel beharrt indes trotz der Boykott-Drohungen anderer Länder am ESC darauf, im kommenden Jahr teilnehmen zu wollen. „Es gibt keinen Grund, warum Israel nicht weiterhin ein wichtiger Teil dieses kulturellen Ereignisses sein sollte, das unter keinen Umständen politisch werden darf“, so der Direktor des israelischen, am ESC teilnehmenden Fernsehsenders Kan, Golan Jochpaz.

Kommentare anzeigen

  • Eines habe ich mich immer gefragt: Warum heißt diese Veranstaltung: European Song Contest und nicht-europäische Länder wie Israel dürfen da mitmachen? Wenn ich in der Schule richtig aufgepasst habe, dann zählt Israel nicht zu Europa, oder irre ich mich?

  • Für mich ist dieser Wettbewerb eh nur eine fragliche Veranstaltung, bei der Deutschland den Löwenanteil der Kosten trägt und außerdem dieses ganze Geschachere um die Punkte, bei dem Deutschland sowieso meistens schlecht aussieht, obwohl das Lied einen viel besseren Platz verdient hätte.
    Ich schau mit die Show schon jahrelang nicht mehr an.

  • Wenn es diesen ESC nicht mehr gibt, dann fehlt es uns sicher an nichts Diese Auftritte die es da gibt, haben weder mit Kultur noch mit Können zu tun. Es geht hier um eine medienwirksame Show mit der man versucht, so richtig Kasse machen zu können und nich mehr um Qualität.
    Ein sinnloses Spektakel welches nur wenigen nutzt.

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Author
Martin Beier