Deutsche Polizei stark unterbesetzt: Bürgerwehr muss einspringen

Selbstjustiz als Lösung: Aufgrund massiver Personalknappheit bei der Polizei patrouilliert jetzt gezielt eine Bürgerwehr. Ihre Befugnis: Selbsternannt, denn die Polizei mahnt davor, eigenverantwortlich tätig zu werden.

Harsefeld in Niedersachsen ist eine 14.782-Einwohner-Gemeinde mit einem Problem: Seit längerem fällt eine bestimmte Jugendbande durch Gewalt auf. Besonders Kinder und Schüler sollen von der Gruppe immer wieder brutal zusammengeschlagen werden. Auch von lebensgefährlichen Schlägen und Tritten gegen den Kopf wird berichtet. Die Bande habe es auf Schutzgeld abgesehen und handele mit Drogen, so heißt es.

„Erheblicher Personalaufwand“
Von den Taten soll es sogar zahlreiche Videoaufnahmen geben, dennoch wurde bisher kein einziger Fall vor Gericht verhandelt. Die Begründung der Polizei: Es werde ermittelt, aber „das dauert“. Ein Grund dafür seien erhebliche Personalengpässe. Polizeisprecher Rainer Bohmbach: „Um hier eine rund-um-die-Uhr-Dienststelle zu installieren, müssten wir einen erheblichen Personalaufwand treiben, den wir nicht haben.“

Bürger wehren sich eigenhändig
Die Bürger von Harsefeld wollen das nicht so hinnehmen – als Reaktion auf die fehlende Unterstützung durch Polizeibeamte formierte sich eine Bürgerwehr. Die Gruppe patrouilliert regelmäßig durch Harsefeld. „Das finden wir ganz gruselig“, sagt Polizeisprecher Bohmbach. „Selbst tätig werden ist natürlich auf gar keinen Fall angesagt.“

Polizei mahnt: Keine Selbstjustiz!
Auch Daniel Beneke, Sprecher des Landkreises Stade, mahnt: „Durch die in sozialen Medien veröffentlichten Videos hat sich eine ziemliche Eigendynamik entwickelt. Da gibt es üble Kommentare, und es wurde zu Gewalttaten aufgerufen.“

Was die Polizei schon herausgefunden hat: Für die Gewalttaten dürften in erster Linie die zwei Anführer der Bande im Alter von 15 und 16 Jahren verantwortlich sein. Beide sind seit 2023 polizeibekannt, gelten als Intensivtäter. „Wir reden hier von 15 Straftaten ungefähr pro Kopf, die bisher bei uns angezeigt wurden. Wir gehen aber davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt, da viele Opfer sich nicht trauen, eine Anzeige zu erstatten“, so Polizeisprecher Rainer Bohmbach.

„Ist nicht unsere Aufgabe“
Verstärkung durch die Verfügungseinheit der Polizei sei dennoch bisher nicht angefordert worden. Wiebke Henning, Leiterin Einsatz- und Streifendienst Polizeikommissariat Buxtehude, erklärt: „Bislang haben wir nicht die Notwendigkeit gesehen, dass wir hier einen Einsatzschwerpunkt haben.“ Und Polizeisprecher Bohmbach ergänzt: „Es ist nicht unsere Aufgabe, am Bahnhof zu stehen mit 10 Kolleginnen und Kollegen und irgendwelche Schüler zu schützen. Wir sind für alle in der Bevölkerung zuständig. Wenn wir gerufen werden, wenn es einen Fall gibt, da sind wir auch da.“

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  • Man weiß wer es ist und tut nichts dagegen? Krebs kannst du nur im Frühstadium bekämpfen! Danach ist es zu spät!

  • Was ist aus Deutschland nur geworden?
    Erziehung im Arsch und das seit die LInken und Grünen ins Bildungssystem massiv eingegriffen haben:Ideologie statt Verstand. Dazu kam noch die unkontrollierte und ausgeuferte Einwanderung mit deren Vorstellungen im Umgang mit unserer Kultur.
    Wenn der Staat mit seiner Justiz und Polizei nicht mehr klarkommt, dann bleibt dem Bürger nur noch die Selbstverteidigung!

  • Gute Leute!
    Ich als deutscher Steuerzahler und gebürtiger Bürger dieses Landes, unterstütze ausdrücklich diese Menschen, welche für Ordnung sorgen möchten!!!!

  • Das Richtige auf dem Wahlzettel ankreuzen, dann erübrigt sich die Bürgerwehr. Bei dem momentanen Bildungsniveau müsste den Wählern doch das Kreuz geläufig sein.

  • Es ist bei uns wie immer. Täter sind polizeibekannt. Das wars dann auch und die Sache ist erledigt. Wenn es zu Anzeigen kommt, dann müssen diese bearbeitet werden . Es bedarf da keiner 100 Polizisten mehr um Schüler zu beobachten. Wenn man die Täter kennt, wie hier gesagt wird, ist unsere Justiz gefragt und keine Aufstockung der Polizei. Da muss gehandelt werden und hierfür sind die Gerichte zuständig.
    Auch der Täter der in Aschaffenburg das 2 jährige Kind erstochen hat und ein 3 jähriges Kind schwer verletzte, war polizeibekannt. Wenn die Täter polizeibekannt sind, dann waren sie wohl auffällig.
    Wenn sich da niemand zuständig fühlt, muss der Bürger aktiv werden. Das hat mit Selbstjustiz nichts zu tun,, ist eher ein Zeichen dafür, das Versagen unseres Systems offen darzulegen.

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Author
Martin Beier