Innerhalb der EU wurde ein neues Verkehrsschild eingeführt. Bei Nichtbeachtung wird ein Bußgeld von bis zu 135 Euro fällig. Wie sich Autofahrer bei Sicht der „Umwelt-Raute“ verhalten müssen, lesen Sie hier.
In Frankreich wird seit 2020 ein neues Verkehrsschild etabliert – eine weiße Raute auf blauem Hintergrund. Ab jetzt wird ein Bußgeld fällig, wenn die „Umwelt-Raute“ missachtet wird, und zwar in Höhe von bis zu 135 Euro.
Besagtes Verkehrsschild macht Autofahrer auf die Umweltspur auf Autobahnen aufmerksam. Diese darf nur von Verkehrsteilnehmern genutzt werden, die den Umweltvorgaben Frankreichs nachkommen. Zugelassen sind nur Fahrzeuge mit mindestens zwei Insassen oder Fahrzeuge mit einem Zero-Emissions-Sticker sowie Taxis und Busse. In den meisten Fällen ist die Regelung auf bestimmte Uhrzeiten begrenzt. Wann das Schild gilt und wann nicht, wird durch ein Leuchten oder durch entsprechende Hinweise deutlich.
135 Euro Bußgeld für Falschfahrer
Die französische Regierung möchte Autofahrer damit zu umweltbewussten Fahrtentscheidungen motivieren – entweder zum Neukauf eines umweltfreundlichen Autos oder zu Fahrgemeinschaften. Autofahrer, die diesem Anspruch nachkommen, werden für ihr umweltbewusstes Verhalten belohnt und können in mehreren Städten an den Rush-Hour-Staus vorbeirauschen. Das ist zumindest die Idee dahinter. Aber Achtung: Ab jetzt werden die Umweltspuren elektronisch überwacht. Wer sie unerlaubterweise benutzt, riskiert ein Bußgeld in Höhe von 135 Euro.
Bereits etabliert wurde die Umweltspur in den Städten Paris, Lyon, Grenoble und Straßburg. Dort überwachen spezielle Radarkameras, wer die Spur benutzt und wie viele Insassen sich im Fahrzeug befinden. Paris hat bislang ernsthafte Probleme mit der hohen Verkehrsbelastung und Luftverschmutzung. Die von den Behörden festgelegten Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide werden um 100 Prozent überschritten. Ziel der Umweltspur ist es vor allem, die Anzahl der Fahrzeuge und damit die Luftbelastung zu reduzieren.
Kritik vom Automobilclub
Der französische Automobilclub “40 Millions d’Automobilistes” sieht die Einführung der Umweltspur kritisch und reichte sogar eine Petition dagegen ein – bislang erfolglos. Der Autofahrerbund behauptet, dass die Spur den Verkehrsdruck auf den übrigen Spuren erhöhen und damit Staus und die dadurch entstehenden Abgase verstärken würde. Die Regelung benachteilige insbesondere Pendler, so der Autoclub. Tatsächlich gibt es Regionen und Pendelstrecken, für die die Bildung von Fahrgemeinschaften oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht möglich ist. Insbesondere der Berufsverkehr in und um Paris ist davon betroffen.