Wieder ist ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Es gibt eine Tote und mindestens fünf Verletzte. Die Ermittler gehen von einer absichtlichen Tat aus.
In der französischen Stadt Évreux (Region Normandie) kam es in der Nacht von Freitag auf Samstag zu einem tödlichen Zwischenfall. Ein Mann fuhr mit einem Auto in eine Gruppe von Menschen vor einem Weinlokal. Dabei kam eine Person ums Leben, fünf weitere wurden verletzt, zwei davon schwer.
Nach Angaben der Ermittler ereignete sich die Tragödie gegen 4 Uhr morgens. Vorausgegangen war offenbar ein Streit zwischen einer jungen Frau und mehreren Männern im Lokal. Die Gruppe wurde schließlich nach draußen verwiesen. Doch dort eskalierte der Streit weiter. Einer der Männer stieg schließlich in sein Fahrzeug und fuhr mit hoher Geschwindigkeit rückwärts in die Menschenmenge.
Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes eingeleitet. Drei Personen – zwei Männer und eine Frau – befinden sich in Polizeigewahrsam. Vermutlich handelt es sich um eine Auseinandersetzung aus privaten Gründen. Hinweise auf ein terroristisches oder rassistisches Motiv gebe es bislang nicht, erklärten die Behörden.
Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an. Augenzeugen sollen derzeit umfassend befragt werden, um den genauen Ablauf der Ereignisse zu rekonstruieren.
Der Fall erinnert an eine besorgniserregende Serie ähnlicher Ereignisse in Deutschland. Allein in diesem Jahr kam es bereits zu zwei ähnlichen Fällen.
Während eines Fasnachtsmarktes am 3. März fuhr ein 40-jähriger Mann mit seinem Ford Fiesta in die Fußgängerzone in Mannheim. Zwei Menschen verloren ihr Leben – eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann –, mindestens elf weitere wurden verletzt. Die Tat wurde als absichtlich eingestuft, ein politisches Motiv schloss die Polizei aus.
Im Februar geschah eine ähnliche Tat mit mutmaßlich islamistischem Motiv in München. Ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan raste während einer Demonstration absichtlich mit seinem Mini Cooper in eine Gewerkschaftsgruppe. Dabei starben eine 37-jährige Mutter und ihre zweijährige Tochter, rund 44 Personen wurden verletzt.
Diese jüngsten Vorfälle verdeutlichen, wie schnell Alltagsorte in Szenarien hoher Gewalt und Alarmbereitschaft verwandelt werden können – sei es durch psychisch belastete Einzeltäter, politische oder ideologische Motive oder tragische Unfälle. Ein normales Fahrzeug wird plötzlich zur tödlichen Waffe – mit verheerenden Folgen.