Aldi und Lidl verdoppeln Preise

Die beiden Einzelhandelsriesen Aldi und Lidl gehören jedes Jahr zu den beliebtesten Supermärkten in Deutschland, insbesondere weil deren Billigpreisstrategie bei den Kunden hierzulande Einklang findet. Die wenigsten sind sich aber im Klaren darüber, dass die beiden nicht nur die Waren, die man in den Discountern kauft, in Rechnung stellen. Wer seinen Kassenzettel nach dem Einkauf bei Aldi oder Lidl näher in Augenschein nimmt, findet inmitten der Obst- und Gemüseprodukte, die man gekauft hat, weitere Beträge, die nach einer weiteren Erläuterung verlangen. 

Obstknotenbeutel nicht inbegriffen 

Bei den unerwarteten Beträgen handelt es sich um einen „Verkaufspreis“ für die kleinen, unscheinbaren Plastiktüten, in denen man sein Obst und Gemüse einpackt, um es sicher nach Hause zu transportieren. Sowohl Aldi als auch Lidl verlangen seit geraumer Zeit einen Cent pro Tüte und der sogenannte „Obstknotenbeutel“ ist voraussichtlich das meistverkaufte, aber am wenigsten bekannte Produkt im Warensortiment der Discounter. Jetzt haben sich sowohl Aldi als auch Lidl dazu entschlossen, den Preis für die Tütchen von einem Cent auf zwei Cent zu verdoppeln.  

Zuspruch von Umweltschützern 

Die Discounter erhalten für die „unglaubliche“ Preiserhöhung Beifall von Umweltschutzorganisationen, denen die Obstknotenbeutel schon längst ein Dorn im Auge sind. Laut der Deutschen Umwelthilfe werden jährlich 2,4 Milliarden der dünnen Einwegtüten in Deutschland verkauft, die danach die Umwelt beeinträchtigen und die Müllberge erhöhen. Wenn es nach der Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, Barbara Metz, geht, sollen die Tüten mindestens 20 Cent kosten, um wirklich einen Unterschied zu machen. „Am besten wäre es natürlich, die Einweg-Tütchen ganz abzuschaffen“, sagte sie im Zusammenhang mit der hundertprozentigen Preiserhöhung. 

Profit vor Umweltschutz 

Der Verkauf der Beutel ist auf den sozialen Medien heiß umstritten. Viele sind verärgert darüber, dass Lidl oder Aldi ihnen den Transport von kleineren Obst- und Gemüseprodukten, wie zum Beispiel Kirschen und Trauben, in Rechnung stellen. Auch umweltbewusste Kunden sind nicht zufrieden. So sehr die Umweltschutzorganisationen auch der hundertprozentigen Preiserhöhung zustimmen, kommt der Ertrag vom Verkauf der Tüten nämlich nicht der Umwelt zugute. Der Verkauf der Obstknotenbeutel geht nämlich direkt in die Konzernkasse der Discounter und erhöht deren Umsatz, zum großen Ärger derjenigen, die für die Tüten bezahlen.  

Kommentare anzeigen

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Social
Author
Alexander Grünstedt