

Schock in einem Hochrisikoreaktor in unmittelbarer Nähe zu Deutschland: Nach einem technischen Fehler schlägt die Regierung Alarm und musste sofort die Abschaltung in die Wege leiten.
Die Umweltorganisation Global2000 stuft das schwedische Atomkraftwerk Forsmark als Hochrisikoreaktor ein, weil es schon älter als 30 Jahre ist. In den letzten Jahren gab es dort immer wieder Störungen, so auch aktuell: Nach einem nicht näher definierten technischen Fehler musste der Betrieb vorübergehend eingestellt werden.
Fehler soll behoben werden
Wie schwedische Medien in der Nacht unter Berufung auf den Betreiber Vattenfall berichteten, werde zurzeit an der Behebung des Fehlers gearbeitet. Forsmark 1 befindet sich rund 130 Kilometer nördlich der Hauptstadt Stockholm und ist seit dem Jahr 1980 in Betrieb. Insgesamt sind drei Reaktoren am Standort angesiedelt.
Schweden setzt auf Atomkraft
Insgesamt sind in Schweden drei Atomkraftwerke mit insgesamt sechs Reaktoren in Betrieb. Zwei Reaktoren befinden sich im Kraftwerk Oskarshamn, einer im Kraftwerk Ringhals. Gemeinsam liefern sie ungefähr 30 Prozent der schwedischen Stromerzeugung.
“Klimafreundliche Zukunft”
Die Atomkraft wurde in Schweden zuletzt wieder bedeutender, da die konservative Regierung und ihre rechtspopulistische Unterstützerpartei, die Schwedendemokraten, sich vor ihrem Amtsantritt auf den Ausbau der Kernenergie geeinigt hatten. Es handele sich um einen entscheidenden Baustein auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Zukunft, so die Argumentation.
Deutschland dagegen ist mit April 2023 aus der Atomkraftnutzung ausgestiegen, die letzten drei verbliebenen Reaktoren wurden stillgelegt. Nach den Reaktorkatastrophen im japanischen Fukushima rund um den 11. März 2011 wurden die heimischen Hochrisikoreaktoren umgehend vom Netz genommen, der Rest in einem Stufenplan abgeschaltet.
Wiedereinstieg in Deutschland unwahrscheinlich
Ein Wiedereinsteig mittels AKW der vierten Generation gilt derzeit als unwahrscheinlich. Die energiepolitische Sprecherin der SPD, Nina Scheer, erinnert: „Man kann damit auch Waffen herstellen oder es als schmutzige Bomben verwenden. Man müsste im Grunde genommen einen eigenen Sicherheitsapparat dafür aufbauen”. Das sei aber teuer, ebenso wie die Endlagerung des Atommülls und die Versicherung.