Achtung: Dauerhafte Hautschäden durch weit verbreitetes Schmerzmittel

Viele haben dieses Schmerzmittel in ihrem Arzneimittelschrank, doch nur wenige kennen das Risiko. Die Europäische Arzneimittelbehörde hat deswegen über neue Warnhinweise verfügt.

Diclofenac zählt zu den beliebtesten Schmerzmitteln in Deutschland – ob als Tablette, Gel oder Injektion. Doch jüngst schlug die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) Alarm: Bislang kaum bekannte Hautreaktionen wurden in Zusammenhang mit der Einnahme von Diclofenac erkannt. Diese bleiben oft auch nach Absetzen des Medikaments sichtbar und sie können sich mit wiederholter Einnahme verschlimmern.

EMA erweitert Warnhinweise
Die EMA hat nach Auswertung aktueller Fallberichte entschieden, „fixes Arzneimittelexanthem“ offiziell als Nebenwirkung von Diclofenac aufzunehmen. Dabei handelt es sich um eine allergische Hautreaktion, die immer wieder an denselben Körperstellen auftritt – oft plötzlich und heftig. Betroffene berichten von roten Flecken, Schwellungen, starkem Juckreiz oder sogar Blasenbildung. Nach Abheilung können dunkle Verfärbungen zurückbleiben.

Besonders riskant: Die Reaktion kann auch bei niedriger Dosierung auftreten, häufig nach mehrmaliger Einnahme. „Viele Betroffene denken zunächst an einen Insektenstich oder Hautausschlag – doch es steckt das Schmerzmittel dahinter“, warnt ein Sprecher der EMA.

Was Betroffene tun sollen
Die EMA empfiehlt: Sofort absetzen, wenn sich nach der Einnahme von Diclofenac Hautveränderungen zeigen – und ärztlichen Rat suchen. In schweren Fällen müsse das Medikament dauerhaft gemieden werden. Ärzte sollen ihre Patienten aktiv über das Risiko informieren.

Millionen betroffen
Diclofenac ist in Deutschland rezeptfrei als Gel erhältlich und wird in ärztlichen Praxen millionenfach verschrieben. Umso größer sei die Tragweite der neuen Warnung, so Experten. Der Wirkstoff ist bekannt für seine Wirksamkeit bei Gelenk- und Rückenschmerzen – doch nun zeigt sich, dass Nebenwirkungen nicht nur Magen und Herz, sondern auch die Haut betreffen können.

Welche Alternativen gibt es?
Wer wegen der neuen Warnung auf Diclofenac verzichten möchte, muss nicht schutzlos leiden. In Deutschland gehören Ibuprofen und Naproxen zu den gängigsten frei verkäuflichen Schmerzmitteln. Sie wirken – ähnlich wie Diclofenac – entzündungshemmend und schmerzlindernd und werden vor allem bei Rücken-, Gelenk- und Zahnschmerzen eingesetzt. Allerdings können auch sie Magenbeschwerden, Sodbrennen und bei längerem Gebrauch Herz-Kreislauf-Risiken erhöhen.

Ebenfalls weit verbreitet ist Paracetamol, das vor allem bei Kopf- und Zahnschmerzen sowie Fieber genutzt wird. Es gilt als magenfreundlicher, kann jedoch bei Überdosierung Leberprobleme verursachen.
Für akute Schmerzen greifen Ärzte zudem manchmal zu Metamizol (Novalgin®) – stark wirksam, aber verschreibungspflichtig. Hier drohen allergische Reaktionen und in sehr seltenen Fällen eine gefährliche Blutbildstörung (Agranulozytose).

Die EMA und deutsche Fachgesellschaften raten deshalb: Immer niedrigste wirksame Dosis und so kurz wie möglich anwenden – egal bei welchem Schmerzmittel. Wer unsicher ist, sollte gemeinsam mit Arzt oder Apotheker prüfen, welches Präparat am besten passt und am wenigsten Risiken birgt.

Kommentare anzeigen

  • Bei längerer Einnahme von Ibo drohen Nierenschäden.
    Dies wurde leider im Artikel nicht erwähnt

  • es wurde nicht erwähnt, weil die "sog. Autoren" hier keine Ahnung von Medizin haben.
    Keine Ahnung und davon reichlich

  • Micky
    ...na Hauptsache du hast Ahnung! :-)
    Das soll ja auch kein Fachbeitrag sein, sondern eine Warnmeldung.
    Im Übrigen hilft Lesen, z.B des Beipackzettels. Praktisch jeder Wirkstoff hat Nebenwirkungen oder Allergiepotenzial, das sollte ja nichts Neues sein?

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Sara Breitner