90 Prozent Sterberate: Extrem gefährliche Ebola in Europa befürchtet

Ärzte in absoluter Alarmbereitschaft: Die hoch ansteckende und extrem oft tödlich verlaufende Krankheit Ebola könnte nun Europa heimsuchen. In Prag wird derzeit ein Patient behandelt, der sich in Afrika infiziert haben dürfte. Tests sollen die finale Klarheit bringen.

Der erkrankte Mann könnte sich auf einer Afrika-Reise in den Kongo mit der hochinfektiösen Krankheit Ebola angesteckt haben. In Tschechien wurde er nun mit dem Verdacht in eine Klinik eingewiesen, zuvor war ein Großeinsatz von Rettungsdienst und Feuerwehr ausgelöst worden. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen brachte man den Mann auf eine Sonderisolierstation des Prager Krankenhauses Bulovka. Der Sender CNN Prima News berichtete, dass es sich um einen US-Amerikaner handele, der jüngst von einer Reise in den Kongo zurückgekehrt sei.

Ging selbst ins Krankenhaus
Der etwa 40 Jahre alte Erkrankte war zunächst im Krankenhaus der südböhmischen Stadt Tabor vorstellig geworden. Die Stadt befindet sich rund 80 Kilometer südlich von Prag. Bereits am Freitagabend habe man dort umfangreiche Desinfizierungsmaßnahmen durchgeführt. “Ich kann bestätigen, dass der Patient unser Krankenhaus bereits verlassen hat”, so der Direktor des Krankenhauses Tabor, Ivo Houška.

Deutsches Labor untersucht Proben
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind frühestens am Samstagvormittag zu erwarten, so eine Sprecherin der Uniklinik Bulovka dem TV-Sender. Die Proben wurden extra in ein Labor nach Deutschland geschickt. Bis dahin liegt der Mann auf einer Isolierstation, die hermetisch abgeriegelt wurde sowie über eine eigene Belüftung und Wasseraufbereitung verfügt. Personal darf nur in abgedichteter Schutzkleidung hinein. Das Krankenhaus Bulovka ist das einzige im ganzen Land, das über eine solche Station verfügt.

Extrem tödliches Virus
Das Ebola-Virus und das verwandte Marburg-Virus werden gehören zu den hämorrhagischen Fiebern gerechnet. Sie sind durch Fieber und Blutungen gekennzeichnet und werden von Mensch zu Mensch durch direkten Kontakt mit Erkrankten und deren Blut, Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen übertragen. Die Sterblichkeit liegt je nach Virusart zwischen 30 und 90 Prozent.

Mehrere große Ausbrüche
Der größte Ebola-Ausbruch bisher fand zwischen den Jahren 2013 und 2016 in Westafrika statt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von mehr als 28.000 Fällen und über 11.000 Toten. Aufgrund unzureichender Laborkapazitäten wird aber von einer höheren Dunkelziffer ausgegangen. Eine weitere große Welle suchte den Kongo zwischen den Jahren 2018 bis 2020 heim, damals starben 2200 Menschen. Der jüngste bedeutende Ausbruch war von 2022 bis 2023 in Uganda mit 77 Toten.

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Martin Beier