Bei Touristen ist das Land für seine enormen Tempel bekannt, die mitten aus dem Dschungel herausragen und einem den Atem verschlagen. Jetzt aber kommen schwerwiegende Warnungen für die bei Touristen beliebte Nation, die sich im Laufe der letzten Jahre auch als eine der weltweit größten Scam-Hochburgen entwickelt hat. Um die riesigen Betrugsfabriken im Gang zu halten, schrecken die organisierten Verbrecher in Kambodscha nicht davor zurück, Touristen zu entführen und diese mit äußerst brutalen Methoden zu versklaven. Auch das Auswärtige Amt hat jetzt seine Reisehinweise für Kambodscha verschärft und warnt davor, von Unbekannten in den Touristenhochburgen angesprochen zu werden.
Voller Konflikt mit Süd-Korea
Die Entführungswelle in Kambodscha hat jetzt zu einer vollen politischen Krise in Südkorea geführt. Dort vermisst man nämlich nicht nur 80 Touristen, die im Laufe der letzten paar Monate auf unerklärliche Weise bei einem Besuch in Kambodscha wie vom Erdboden verschluckt sind. Auch der Tod eines südkoreanischen Studenten, dessen schwer misshandelte Leiche gerade aufgefunden wurde, setzt die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden asiatischen Nationen unter Druck. Seit Beginn des Jahres hat die südkoreanische Botschaft in Kambodscha 330 Vermisstenmeldungen von besorgten Angehörigen entgegengenommen.
Scam-Fabriken
Nach Angaben von internationalen Beobachtern und Amnesty International betreiben kriminelle Organisationen mit dem Wissen der kambodschanischen Regierung 53 bekannte Betrugsfabriken im Land. Diese Konzentrationslager, die Tausende Sklavenarbeiter unter unmenschlichen Bedingungen halten, wenden gezielte Betrugsmaschen auf europäische und amerikanische Internetnutzer an und ergattern dabei Milliarden Euros. Auch mehrere deutsche Fälle sind bekannt, in denen nichts ahnende Bürger den Verbrechern ihr Erspartes anvertrauten. Um die Betrugsmachinerie in Gang zu halten, entführen Banden kurzerhand Touristen und sperren sie in Sklavenlagern ein.
Chinesische Mafia
Nach Angaben der amerikanischen Justiz ist Kambodscha nicht das einzige Land in Asien, das von den organisierten Betrugsmaschen profitiert. Auch das kriegsgerüttelte Myanmar hat mehrere Sklavenlager eingerichtet, von wo aus Verbraucher in der ganzen Welt betrogen werden. Gemäß Untersuchungen des US-Justizministeriums werden diese Lager von der chinesischen Mafia betrieben. Ein US-Gericht hat gerade beinahe 13 Milliarden Euro beschlagnahmt, die dem Vermögen eines chinesischen Mafiabosses zugeschrieben werden. In der Zwischenzeit warnt das Auswärtige Amt vor Reisen nach Kambodscha, mit besonderen Hinweisen darauf, dass Touristen dort oft unbewusst in Drogen und andere illegale Geschäfte verwickelt werden können.